Veraltete Rollenbilder wie das Klischee des Mannes als starkes Geschlecht stehen der Gesundheit der Männer im Weg. Die Kampagne "Kenne dein Risiko" der Stiftung Männergesundheit will Männer für ihre gesundheitlichen Risiken sensibilisieren. Die wichtigsten Fakten:
1. Fakt - Männer sterben häufig früh
Die Lebenserwartung von Männern liegt durchschnittlich fünf Jahre unter der von Frauen, nämlich bei 70,5 Jahren. Knapp 30 Prozent der Männer erreichen das 70. Lebensjahr nicht!
Erschreckend sind auch die Zahlen bei jungen Erwachsenen: Zwei Drittel der Todesfälle sind Männer. Ursache sind meist Unfälle und Suizide.
2. Fakt - Männer leben exzessiver
Ob Alkohol, Tabak oder Drogen. Männer konsumieren im Schnitt nur etwas mehr als Frauen. Aber sie neigen eher zu riskantem Konsum, weshalb Männer überproportional oft an den Folgen sterben.
3. Fakt - Männern stehen traditionelle Rollenbilder im Weg
Männer sind häufig beeinflusst von gesellschaftlichen Erwartungen und Stereotypen. Der Mann dürfe keine Schwäche zeigen, dazu gehört wohl auch medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
4. Fakt - Männer haben für bestimmte Krankheiten eine Prädisposition
Männer erleiden deutlich häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Auch für Darmkrebs und Lungenkrebs sind Männer prädisponiert, was oft auch einem ungesunden Lebensstil geschuldet ist.
Alles Risiken, die sich durch Vorsorgeuntersuchungen minimieren lassen, wie auch bei Hoden- oder Prostatakrebs. Denn:
5. Fakt - Vorsorge ist besser als Nachsorge – Der Mann sieht das oft anders
Nur jeder zweite Mann geht regelmäßig zur Krebsvorsorge. Laut Umfragen haben viele Männer eine ausgeprägte Angst vor Krankheiten. Sie fürchten sich vor einer Diagnose und ignorieren gesundheitliche Probleme eher, statt sich der Realität zu stellen. Das Rollenbild des „starken Mannes“ steht der Gesundheit im Weg.
6. Fakt - Sogar Ärzte verlangen vom Mann stark zu sein
Laut Statistik sind Frauen deutlich häufiger von Burnout betroffen. Dass Männer seltener zum Arzt gehen, ist aber nicht der einzige Grund. Ein Experiment der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit hat gezeigt: Männern mit Burnout-Symptomen wird eher dazu geraten, sich zusammenzureißen und Urlaub zu nehmen. Unabhängig vom Geschlecht der behandelnden Ärzte.
7. Fakt - Männer lassen sich nur schwer motivieren, zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen
Das zeigt die sehr langsam wachsende Prozentzahl bei den Vorsorgeuntersuchungen (< 1 Prozent/Jahr).
Es hilft, wenn Männer sich untereinander austauschen. Über Krankheitsfälle aus dem Umfeld sprechen und sich so gegenseitig – im geschützten Raum – sensibilisieren. Ob Physische oder psychische Gebrechen.
Am effektivsten hilft, an den Familiensinn der Männer zu appellieren! Wenn schon nicht für sich selbst, für die Familie sorgen sich Männer eher um ihre Gesundheit.