Jährlich sterben rund 25.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Dabei kann man kaum einer anderen Krebsart so leicht vorbeugen. Durch Vorsorge und Früherkennung könnten nahezu alle Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden.
2002 wurde der Darmkrebsmonat von Hilfsorganisationen gemeinsam ins Leben gerufen, die sich bereits damals dieser Krebsart führend angenommen hatten – darunter die Felix-Burda-Stiftung, die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft.
Künstliche Intelligenz erkennt Darmpolypen
Die Freiburger Uniklinik setzt seit Anfang des Jahres 2020 mit großem Erfolg bei der Darmspiegelung ein System ein, das mithilfe künstlicher Intelligenz Darmpolypen erkennt und dem Arzt in Echtzeit ins Videobild einspielt.
Bei einer Darmspiegelung wird mit einem Kamera-Endoskop im Dickdarm nach Polypen gesucht: Schleimhautveränderungen, die bösartig werden können. Jetzt unterstützt in Freiburg eine völlig neue Technik den Arzt: Grüne Markierungen auf dem Monitor zeigen dem Arzt, wo er nochmals genau hinschauen sollte.
Gigantische Bilddatenbank hilft bei der Erkennung von Darmkrebs
Seit Anfang des Jahres ist das System auf der Basis künstlicher Intelligenz in Freiburg im Einsatz. Das Herzstück ist eine angeschlossene Bilddatenbank mit aktuell 1,5 Millionen Einzelbildern, die vorher ausgewertet wurden.
So zeigt sich zum Beispiel rechts, was ein Arzt sieht – und vielleicht übersieht – und links, dass das System kritische Stellen in Echtzeit erkennt, analysiert und dann markiert.
Medizin KI hilft bei Früherkennung von Darmkrebs
Als erste Uniklinik in Deutschland setzt Freiburg routinemäßig bei der Darmspiegelung ein System ein, das KI-basiert Polypen erkennt und diese dem Arzt in Echtzeit ins Videobild einspielt.
Künstliche Intelligenz als zweite ärztliche Meinung
Wird mit Unterstützung der künstlichen Intellienz ein Darmpolyp entdeckt, kann das Ärtzteteam sich dafür entscheiden, den Polypen zu entfernen. Damit lässt sich verhindern, dass daraus ein bösartiges Geschwulst entsteht.
Das neue Darmspiegelungssystem ersetzt nicht den Arzt. Es dient vielmehr – so sagen die Entwickler – als „zweite Meinung“, als „zusätzlicher Untersucher“. So erhöht sich in jedem Fall die Sicherheit, dass auch wirklich alles entdeckt wird, was irgendwann zu Darmkrebs werden kann.