Das Wort "Studentenfutter" taucht schon im 17. Jahrhundert auf. Konkret: 1691 in einem deutschen Wörterbuch von Kaspar von Stieler mit dem Titel "Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs". Dort findet sich ein Eintrag "Studentenfutter" und dazu die lateinische Erklärung: "amygdala cum uvis passis mixta" – also: "Mandeln, gemischt mit Rosinen".
Was haben Studenten mit dem Studentenfutter zu tun?
Das wird in einem Buch über Kochkunst Anfang des 19. Jahrhunderts erklärt. Dort wird Studentenfutter als typische "Schleckerei" von Studenten beschrieben. Quasi als Snack der Gymnasiasten und Studenten. Der Nuss-Frucht-Mix ist zu dem Zeitpunkt aber lange noch nicht so ausgefallen wie heute und besteht ausschließlich aus Rosinen und Mandeln.
Warum ist die Mandel-Rosinen-Mischung bei Studenten so beliebt?
Das lag einerseits an den schlechten Essensmöglichkeiten auf dem Campus von Gymnasien und Universitäten. Die Schulen waren nämlich nicht wie heute mit Mensen oder Cafeterien ausgestattet. Da haben sich die Schüler ihre "Schleckereien" eben von zu Hause mitgebracht. Neben süßen Backwaren waren es dann auch mal Mandeln und Rosinen.
Studenten kamen außerdem meist aus wohlhabenden Familien. Nun waren Nüsse und Trockenobst recht teuer – es waren Luxusartikel, die sich nur gehobene Gesellschaftsschichten mit genügend Geld leisten konnten. Und weil es vor allem in reicheren Familien möglich war, die Söhne auf Gymnasien zu schicken, etablierte sich gerade in diesen Kreisen das sogenannte "Studentenfutter".
Spielten gesundheitliche Überlegungen eine Rolle?
Ja, man ist damals davon ausgegangen, dass Nüsse gut für die Konzentration seien. Trockenobst wiederum sollte gegen verschiedene Krankheiten helfen. So wurde den Studenten zum Beispiel in Gesundheitsratgebern empfohlen, gegen Schwindsucht oder Verstopfung Rosinen oder getrocknete Pflaumen zu essen.
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