Intelligenzforschung

Wie hängen Sprache und Intelligenz zusammen?

Stand
Autor/in
Elsbeth Stern

Intelligenz ist an Symbole gebunden. Sprache ist ein Symbol. Und ohne die Fähigkeit, Symbole zu haben, könnten wir nicht die Intelligenz zeigen, die wir haben, um uns in bestimmte komplizierte Inhalte einzudenken. Das unterscheidet uns von Tieren.

Tiere können Laute produzieren und miteinander kommunizieren, aber sie haben keine flexible Sprache, die es ihnen ermöglicht, neue Begriffe zu entwickeln. So haben wir als Menschen beispielsweise die Möglichkeit, alles ins Gegenteil zu verkehren, indem wir einfach die kleine Silbe "un" voranstellen. Möglich – unmöglich usw.

Viel Sprechen und ein großer Wortschatz fördern die Intelligenz von Kindern

All das ermöglicht eine geistige Flexibilität, die an die Sprachfähigkeit gebunden ist. Daher die klare Antwort: Wir hätten nicht die Intelligenz, die wir haben, wenn wir uns nicht sprachlich gut ausdrücken könnten, wenn uns die Sprachfähigkeit nicht in die Wiege gelegt worden wäre. Und wir wissen auch, dass Menschen nur dann ihre Intelligenz entwickeln können, wenn sie die Möglichkeit hatten, sich sprachlich weiterzuentwickeln.

Es gibt nicht viele Möglichkeiten, Intelligenz zu fördern und Unterschiede zu kompensieren. Wenn man allerdings mit Kindern früh viel spricht und ihren Wortschatz erweitert, hat man ihnen die besten Möglichkeiten mitgegeben, eine optimale Intelligenz zu erreichen.

Wenn man sprachlich schlampig ist, die grammatikalischen Möglichkeiten einer Sprache nicht ausnutzt, dann entwickelt man nicht die Intelligenz, die man vielleicht entwickeln könnte, da man das Potenzial mitbringt.

Sprache Welche ist die schwierigste Sprache der Welt?

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Sprache Woher kommt das Wort "Tohuwabohu"?

Das Wort kommt aus der hebräischen Bibel, also dem "Alten Testament“, und zwar aus dem zweiten Satz. Der erste lautet bekanntlich: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. "Bereschit bara Elohim et haSchamaim we‘et ha‘arez“, und dann geht es gleich weiter: va ha‘arez hajita tohu vavohu. Und die Erde war wüst und leer. Dieses "wüst und leer“ ist somit nichts anderes die Lutherübersetzung des biblischen "Tohuwabohu“ ("b“ und "v“ werden im Hebräischen durch den gleichen Buchstaben dargestellt)
"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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