Geschichte

Welche historische Bedeutung hatte König David?

Stand
Autor/in
Wolfgang Zwickel

König David war eine historische Gestalt

Seit einigen Jahren haben wir den definitiven Nachweis, dass es David gab. Davor gab es einige Zeit Zweifel, aber inzwischen hat man eine Inschrift aus dem 9. Jahrhundert gefunden, in Dan, im Norden Israels. In dieser Inschrift ist vom Beth David, dem Haus Davids, die Rede. Wir haben hier also eine Bezeichnung, wie wir sie häufiger im Vorderen Orient haben: Ein Königtum wird nach dem Dynastiegründer benannt; in diesem Fall David. Und damit ist das Gebiet Judas gemeint. David als historische Gestalt kann man damit heute nicht mehr bezweifeln.

Bescheidenes Königtum: David herrschte über rund 40.000 Menschen

Gemeinhin gibt es die Vorstellung, dass das die große Blütezeit Israels gewesen sei. So wird es im Alten Testament ganz bewusst dargestellt. Wenn man sich dann aber klar macht, dass hier ein Königtum erst anfängt, das sehr bescheiden ist, dann wird schnell klar, dass die realen Umstände damals sicher bescheidener waren als wir das heute in unseren Köpfen haben.

Wenn man sich außerdem klarmacht, dass David in Israel und Juda über rund 40.000 Leute herrschte, dann handelt es sich doch um ein eher bescheidenes kleines Königtum. Das zeigt sich auch in der Archäologie, da wir aus dieser Zeit so gut wie keine großen Bauten, keine Palastbauten etc. haben. Das beginnt alles erst 100 Jahre später, als unter Omri ein wirklich mächtiges Königtum entsteht.

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Wolfgang Zwickel

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"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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