Bibel

Wie sah die Harfe von König David aus dem Alten Testament aus?

Stand
Autor/in
Conny Restle

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Winkelharfe für die Armbeuge

Die antike Harfe, auf die bei David Bezug genommen wird, ist an vielen Stellen abgebildet. Auch in der Literatur des Mittelalters finden sich zahlreiche Abbildungen von antiken Harfen.

Wir müssen uns ein relativ kleines Instrument ich Dreieckform vorstellen, ohne die große Stange, die wir heute bei den Harfen kennen; die mündet oben im Kapitell. Das Instrument hatte nicht so viel Zug, deshalb konnte es als Winkelharfe gebaut werden. Es war nur über eineinhalb Oktaven diatonisch besaitet. Es gab also nur für die Ganztöne eine Saite oder ein Saitenpaar. Dieses Instrument kann man in die Armbeuge setzen und solche Instrumente sind bis weit ins Mittelalter hinein gespielt worden.

König David mit seiner Harfe  The Israel Museum. Es gibt zahlreiche Abbildungen. Hier ist das Instrument aber zu groß dargestellt; es handelte sich eigentlich um eine Winkelharfe für die Armbeuge
König David mit seiner Harfe / The Israel Museum. Es gibt zahlreiche Abbildungen. Hier ist das Instrument aber zu groß dargestellt; es handelte sich eigentlich um eine Winkelharfe für die Armbeuge Bild in Detailansicht öffnen
Detail des viktorianischen Kirchenfensters aus Buntglas in Fringford  England, das König David mit einer Handharfe darstellt
Detail des viktorianischen Kirchenfensters aus Buntglas in Fringford / England, das König David mit einer Handharfe darstellt Bild in Detailansicht öffnen
König David mit Lyra, Nischenfigur am Portal des Nordflügels von Schloss Merseburg. Skulptur um 1490 (im 19.Jh. erneuert)
König David mit Lyra, Nischenfigur am Portal des Nordflügels von Schloss Merseburg. Skulptur um 1490 (im 19.Jh. erneuert) Bild in Detailansicht öffnen

Zimbeln sind Instrumente, die ganz hell klingen. Das sind Glöckchen, die gespielt werden. Das kennen wir aus dem Mittelalter; dort werden diese Glöckchen immer wieder beschrieben.

Sprache Woher kommt das Wort "Tohuwabohu"?

Das Wort kommt aus der hebräischen Bibel, also dem "Alten Testament“, und zwar aus dem zweiten Satz. Der erste lautet bekanntlich: Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. "Bereschit bara Elohim et haSchamaim we‘et ha‘arez“, und dann geht es gleich weiter: va ha‘arez hajita tohu vavohu. Und die Erde war wüst und leer. Dieses "wüst und leer“ ist somit nichts anderes die Lutherübersetzung des biblischen "Tohuwabohu“ ("b“ und "v“ werden im Hebräischen durch den gleichen Buchstaben dargestellt)
"Tohu“ bedeutet so viel wie "leer“, "vohu“ entspricht dem deutschen Begriff öde oder eben wüst. Und das "wa“ heißt einfach nur "und“. Also eigentlich steht da, strenggenommen nicht: Die Erde war wüst und leer, sondern umgekehrt: leer und wüst. Aber die Freiheit hat sich Luther genommen.
Diesen Ursprung des Ausdrucks kennen heute viele nicht mehr – heute ist Tohuwabohu einfach ein Synonym für Chaos – was ja in der Bibel auch gemeint war: Die Welt war völlig unsortiert. Es gab keine Trennung von Land und Wasser, noch nicht einmal von Licht und Finsternis. Das war das Tohuwabohu der Bibel.
Sprachlich interessant ist auch, dass der Bibeltext zwei klanglich ähnliche Wörter verwendet, eben "tohu“ und "bohu“. Das ist ein sprachliches Stilmittel, ein "Homoioteleuton“ – das kennen wir im Deutschen auch in Ausdrücken wie: "Klein, aber fein“, "richtig und wichtig“, "Lug und Trug. Aber diesen Gleichklang von Tohuwavohu ins Deutsche zu übertragen, das hat selbst der sprachverliebte Martin Luther nicht geschafft. Auf "wüst“ reimt sich nun mal nichts Passendes. Wenn man es drauf anlegt, könnte man texten: Die Erde war öde und schnöde … aber das trifft nicht wirklich den Zustand des Tohubabohu. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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