Es gibt eine Reihe von Gründen für dieses berühmte Urlaubsweinphänomen, denn es geht ja vielen Menschen so. Man bringt etwas mit, was einen vor Ort einfach umgehauen hat, trinkt es zu Hause und denkt: Um Gottes Willen, was ist denn das?
Licht- und Duftreize wirken besser in entspannter Atmosphäre
Eine Erklärung ist simpel. Im Urlaub, in der Sonne, in guter Umgebung sind ihre Sinne gereizt bzw. sehr viel aufgeschlossener gegenüber Geschmacksreizen, auch für Licht- und Duftreize. Man ist einfach im Urlaub viel aufnahmefähiger. Das führt dazu, dass man diese Stoffe im Wein, den Duft, das Aroma viel stärker wahrnimmt als man das zu Hause unter Stress, im Alltag, bei grauem Wetter tut.
Ein zweiter Grund ist: Vor Ort haben Sie häufig ein anderes Essen, zu dem der Wein gut passt. Zu Hause probieren Sie den zu Ihrem Vesper und dazu passt er einfach überhaupt nicht.
Ein drittes Phänomen habe ich erlebt: Wenn Sie bei Winzern direkt vor Ort einkaufen, in einer nicht so renommierte Gegend, dann kann es Ihnen passieren, dass Sie einen Wein probieren. Aber in der Flasche, die Sie mitnehmen, ist was anderes drin.
Aber das Urlaubsphänomen ist im Wesentlichen tatsächlich sonnenbedingt. Medizinerinnen und Neurologen können erklären, warum Sonne und diese Urlaubsgelassenheit das Empfinden völlig verändern.
Kulturgeschichte Warum sind Teekannen anders geformt als Kaffeekannen?
Die Gründe dafür sind historisch und lassen sich aus der traditionellen Zubereitung von Kaffee und Tee herleiten.
Sprache Warum heißt Tee in manchen Ländern "Chai" oder "Cha"?
Das ist ein interessantes Phänomen und erzählt viel über die Kolonialgeschichte. Tee heißt auf Persisch Chai, ähnlich klingt der Name im Arabischen oder im Türkischen – Çay. Aber Chay heißt er auch in Russland, der Ukraine und in den Balkanstaaten. Doch dann gibt es plötzlich eine Sprachgrenze. Auf Deutsch heißt er eben Tee, auf Englisch "tea". Auf Französisch, Spanisch, aber auch auf Schwedisch und Finnisch wird das Getränk zwar unterschiedlich geschrieben, aber überall mehr oder weniger immer als "Tee" ausgesprochen. So lassen sich fast alle Länder der Welt in zwei Schubladen sortieren. In der einen spricht man das Getränk "Te" oder so ähnlich aus. In der anderen ist es eine Variante von Chay, Cay oder Cha. Das ursprüngliche chinesische Wort war aber das gleiche, so erklärt es der Kieler Tee-Historiker Martin Krieger. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.