Kapillareffekt: Wasser wird ins Gewebe gezogen
Ein Schwamm oder ein Lappen kann nur deshalb Wasser aufnehmen, weil sich zwischen den Fasern im Gewebe kleine Hohlräume befinden, in die Wasser eindringen kann. Auf der Mikroebene passiert das über den sogenannten Kapillareffekt. Das Wasser wird regelrecht ins Gewebe hineingezogen. Das heißt, es heftet sich an die Fasern, zieht dann andere Wassermoleküle nach und dringt so immer weiter ins Gewebe vor. Das gleiche Prinzip kann man beobachten, wenn man sich versehentlich Wasser, Wein oder Tee auf die Hose kippt – die Flüssigkeit bleibt nicht, wo sie ist, sondern breitet sich im Gewebe schnell aus.
Wassermoleküle heften sich gerne an andere Wassermoleküle
Genau das passiert auch bei einem Schwamm. Und es funktioniert noch viel besser, wenn der Schwamm schon etwas feucht ist, wenn sich an den Fasern also bereits etwas Wasser befindet. Denn dieses Wasser zieht das andere Wasser nach. Ein Wassermolekül heftet sich nämlich an ein zweites Wassermolekül viel leichter als an anderen Substanzen. Deshalb tun sich Wassermoleküle leichter, in einen schon feuchten Lappen einzudringen als in einen trockenen.
Feuchte Fasern quellen auf
Ein zweiter Grund ist, dass trockene Schwämme und Lappen starr sind. Es ist kein Wasser drin, deshalb sind die Fasern zusammengeschrumpft. Wenn sie erstmal Wasser aufgenommen haben, quellen sie auf. Dadurch werden zum einen die Hohlräume größer, zum anderen wird der Schwamm bzw. Lappen biegsam und elastisch. Dann kann man das Gewebe viel besser zusammendrücken. Auch deshalb können sie Wasser, das sich auf einer Oberfläche angesammelt hat, besser aufnehmen.
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