In Indien erfunden
Wo die Null erfunden wurde ist klar: in Indien. Und wann ungefähr ist auch klar: Im fünften, sechsten, siebten Jahrhundert nach Christus ungefähr. Es gibt ein Dokument, wo schon in völlig selbstverständlicher Weise die Null benutzt wird, sogar an zwei Stellen.
Vielleicht die wichtigste Zahl überhaupt
Die Null ist eine ganz wichtige Erfindung in der Mathematik, denn die braucht man, um das Dezimalsystem zu machen. Da ist die Null notwendig, denn sonst würden wir, wenn wir die Zahl 102 schreiben müssten, eine Lücke lassen. So wurde es auch früher gemacht bei den Babyloniern: Es wurde nicht die Null geschrieben, sondern nur ein bisschen Platz gelassen, also ein Hunderter, keine Zehner und zwei Einer. Man kann sich vorstellen, dass es da alle möglichen Auseinandersetzungen gab, denn wenn ich jemandem 102 Euro schulden würde und ich würde einfach lesen 1 2, dann würde ich sagen: "Na ja, die hat halt eine etwas große Lücke gelassen, in Wirklichkeit sind das nur zwölf." Und es gibt tatsächlich Dokumente über viele juristische Auseinandersetzungen. Die Null ist also eine ganz wichtige Zahl. Vielleicht die wichtigste Zahl überhaupt.
Kalender: Zählung unabhängig von der Kultur
Dass es das Jahr Null nicht gibt im Kalender hat nichts mit der jeweiligen Kultur zu tun. Es ist völlig klar – das würde wahrscheinlich jede Kultur sagen – dass das erste Jahr, mit dem man beginnt, nicht das Jahr Null ist, sondern das Jahr Eins. Deswegen geht das vom Jahr "minus eins", also eins vor Christus, direkt zum Jahr "plus eins", dem Jahr Eins, über.
Mathematik Mit welchen Ziffern bzw. Zahlensystemen rechneten die Griechen?
Die Griechen waren Meister der Geometrie und benutzten zwei Zahlensysteme. Von Hans-Joachim Gehrke
Zeitrechnung Wann wurde "Christi Geburt" zum Nullpunkt des Kalenders?
Im Jahr 525 nach Christi Geburt wurde eben diese Geburt zum Nullpunkt gemacht bzw. erstmals für die Kalender verwendet. Genauer muss man sagen: Das Jahr 0 gibt es nicht. Mit der mutmaßlichen Geburt Jesu Christi begann gleich das Jahr 1. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.