Musik

Wie entstand das schlangenförmige Musikinstrument Serpent?

Stand
Autor/in
Conny Restle

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Serpent besteht meist aus Holz

Das Instrument ist nicht aus Metall, also aus Blech gebaut, sondern größtenteils aus Holz. Das ist dann mit Leder umwickelt, damit alles schön dicht ist. Denn das Instrument besteht aus verschiedenen Segmenten. Von der Form her sieht das Instrument aus wie eine Schlange, daher auch der Name: Serpent.

Es ist aus organischem Material hergestellt. Denn im ganzen Mittelalter und noch bis ins 19. Jahrhundert hinein durften Blechblasinstrumente, also Trompeten, Posaunen, Hörner etc. nur von Angestellten des Hofes und von Mitgliedern des Militärs gespielt werden. Die Post hatte das Monopol der Signalübermittlung; das war bei der Post mit den Hörnern der Fall.

Instrumentenbauer und Musikerinnen und Musiker haben versucht, eine Änderung herbeizuführen. Das schaffte man dadurch, dass man Instrumente wie die Trompete aus Holz oder aus Elfenbein gebaut hat. Dadurch durften diese Instrumente dann auch von ganz normalen Musikern gespielt werden. Also ein Trick.

Serpent ist das Bassinstrument zum Cornetto

Der Serpent ist das Bassinstrument zu dem sogenannten Zink; in Italien wird das Instrument auch als Cornetto bezeichnet. Der Zink ist leicht gebogen, etwa so lange wie eine Altblockflöte. Es erweitert sich und ist manchmal auch eckig. Das Instrument wird mit einem Kesselmundstück, so wie eine Trompete auch, gespielt. Es hat aber auch Grifflöcher. Dadurch können sie vielleicht ein bisschen mehr hervorbringen als aus einer Trompete ohne die späteren Ventile. Die Autoren, gerade im 17. Jahrhundert sagen, dass dieses Instrument quasi die menschliche Stimme ersetzt hat. Der Zink wird auch heute in Ensembles wieder zahlreich gespielt.

Einsatz in Militär-Orchestern im 19. Jahrhundert

Der Serpent ist eigentlich das letzte Instrument, das aus dieser Zinkfamilie übrig geblieben ist. Das war nämlich das Bassinstrument in den Militär-Orchestern im 19. und auch noch im frühen 20. Jahrhundert, insbesondere in Frankreich.

Den Serpent gibt es sicherlich seit dem Mittelalter, ganz grob seit dem 14./15. Jahrhundert. Die Tuba ist ja erst 1835 von Carl Wilhelm Moritz entwickelt worden und bis dahin gab es eigentlich kein Bassinstrument für die Blechblasinstrumente. Deshalb hat man da so lange diesen Serpent, der ja auch sehr tief klingt, im Orchester gespielt.

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