Ein breites Spektrum politischer und sozialer Bewegungen führte 1980 zur Gründung der „Grünen”.
Auch wenn sich in der grünen Bewegung viele ehemalige 1968er fanden, waren in der Partei anfangs auch tief-konservative Politiker vertreten. So wie Herbert Gruhl, der ein Buch mit dem Titel "Ein Planet wird geplündert" geschrieben hatte. Bis 1978 war er Mitglied der CDU, dann trat er dort aus und gründete am darauffolgenden Tag die neue Partei "Grüne Aktion Zukunft", GAZ. Die wiederum schloss sich mit anderen Aktionsbündnissen und grünen Listen zu den „Grünen“ zusammen. Das geschah am 12. und 13. Januar 1980 in Karlsruhe auf dem Gründungsparteitag, der von Herbert Gruhl eröffnet worden war.
Herbert Gruhl eröffnete den Parteitag
Herbert Gruhl eröffnete als erster Redner den Parteitag. Er entschuldigte sich zunächst bei den im Saal befindlichen Mitgliedern für die hoffnungslos überfüllte Stadthalle in Karlsruhe. Die Zahl der Parteimitglieder hätte sich in den letzten Wochen vervierfacht auf 10.400.
Und die Gegner, so Gruhl, schauten nun gespannt nach Karlsruhe:
"'Die Zeit' schrieb in dieser Woche: Die FDP in Baden-Württemberg setzt darauf, dass die Grünen sich schon selber noch auseinanderdiskutieren werden und fragt hoffnungsvoll, ob sich die Blätter bald verfärben und damit den Abfall vom Stamm und den politischen Herbst der Bewegung ankündigen. 'Die Zeit' sagt weiter: Die FDP in Bonn hofft ebenfalls darauf, dass die Gründung einer grünen Bundespartei die Zerrissenheit dieser Bewegung sichtbar macht und manche potenziellen Wähler abschreckt. Wir haben es heute und morgen in der Hand, unsere Gegner zu enttäuschen."
Wirtschafts- und Arbeitswelt, Friedens- und Außenpolitik, Umwelt und Natur – das, so Gruhl, seien die Schwerpunkte grüner Politik. Er schließt mit den Worten "Liebe Freunde, niemand kann unseren Erfolg noch verhindern, es sei denn wir selbst."
Quelle: Süddeutscher Rundfunk. Original-Mitschnitt vom 12. Januar 1980
17.1.1979 Erster Smogalarm in der Bundesrepublik
17.1.1979 | Beim Wort "Smog" dachten die meisten Menschen jahrzehntelang vor allem an London. Dort wurde das Wort, das sich aus Smoke und Fog – also Rauch und Nebel – zusammensetzt, geprägt.
Doch in den 1960ern mussten die Deutschen erfahren, dass auch sie von Smog nicht verschont bleiben. Das Ruhrgebiet erlebte 1962 eine schwere Smog-Krise. Durch die Kombination aus Kohleverbrennung – damals wurde noch viel mit Kohle geheizt –, Autoverkehr – damals ohne Katalysator – und einer Inversionswetterlage stauten sich Ruß und Schwefeldioxid am Boden und führten zu einem starken Anstieg von Atemwegserkrankungen. Anschließend erließen Nordrhein-Westfalen und in der Folge weitere Bundesländer Smog-Verordnungen.
Am 17. Januar 1979 kommt es zum ersten Smogalarm in der Bundesrepublik – wieder im Ruhrgebiet.
Zunächst eine Umfrage, anschließend ein Hintergrundbericht im Süddeutschen Rundfunk.
Archivradio-Gespräch Geschichte der Ökologiebewegung
Als Anfang der modernen Ökologiebewegung gilt die Veröffentlichung von Rachel Carsons Buch "Der stumme Frühling". Später kam der Protest gegen die Atomenergie und die Verschmutzung der Meere hinzu.
21.6.1985 Petra Kelly – Aushängeschild der Grünen
21.6.1985 | Petra Kelly war die Ikone der deutschen Friedens- und Anti-Atombewegung. Eine Grüne der ersten Stunde. Gründungsmitglied der Partei, mehrere Jahre Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete bis 1990. Hier ein ausführliches Interview mit ihr aus der SDR-Sendung „Von Zehn bis Zwölf“. Petra Kelly im Gespräch mit Moderator Rüdiger Becker. – archivradio.de
Sozialdemokratie in Deutschland Die SPD: Stationen einer Partei
Die SPD ist die älteste Partei Deutschlands. Hier einige wichtige aufsehenerregende Etappen aus ihrer Geschichte.