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SWR Kultur Gespräch

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Persönlichkeiten aus dem Kulturleben, die etwas zu sagen haben. Irgendwann sind sie alle im SWR KULTUR Gespräch. Und erklären, wie sie den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken. Gegen den Krieg arbeiten. Diskriminierung verhindern wollen. Oder einfach Kunst machen. Und was das alles mit ihrem eigenen Leben zu tun hat.

  • Roman Dubasevych: „Es ist ein Krieg historischer Traumata.“

    „Sirenen des Krieges“ heißt das Buch, mit dem Roman Dubasevych, Professor für ukrainische Kulturwissenschaft in Greifswald, geboren in Lviv, bereits 2019 vor einer Zerstörung der Ukraine warnte. Indem er die Notwendigkeit militärischer Gegenwehr in Frage stellte, Versäumnisse der politischen und kulturellen Eliten in der Ukraine benannte und nichtmilitärische Optionen der Konfliktlösung anmahnte, wurde er zum Dissidenten des Mainstreams und als „Verräter“ bezeichnet. Den Ukraine-Konflikt nennt er einen „Krieg historischer Traumata. Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffs zieht er Bilanz.

  • Wolfgang Ischinger: „Für Moskau ist nur wichtig, was Washington denkt“.

    Sein ganzes Leben hat er der Außenpolitik und der Diplomatie gewidmet: ob bei UNO oder OSZE, im Außenministerium, als Botschafter in London und Washington oder als Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Wolfgang Ischinger, der als Honorarprofessor in Tübingen Krisendiplomatie lehrt, zeigt, was Diplomatie in diesen Zeiten leisten kann, wie sich Europa aufstellen muss und welche Rolle Deutschland dabei spielt.

  • Thomas von Danwitz „Wir wollen den Bürgern gute Rechtsprechung bieten“.

    Das Oberste Gericht der EU bestimmt mit seinen Urteilen einen großen Teil unseres Lebens. Jedes Land entsendet einen Richter oder eine Richterin. Der deutsche Richter Thomas von Danwitz arbeitet schon seit 2006 in Luxemburg, weiß also, wie es beim EuGH zugeht. Amtierende Richter sind bei Interviews typischerweise sehr zurückhaltend, müssen auf ihre Neutralität achten. Trotzdem gewährt von Danwitz einen Einblick: Wie können die Menschen auf der Richterbank für ganz Europa eine gemeinsame Linie finden, obwohl sie ganz unterschiedliche Sprachen sprechen und aus verschiedenen Kulturen kommen?

  • Stefanie Dathe: „Erwarten Sie Wunder!“

    Sie hat schon Kunst aus Fleisch und Süßigkeiten kuratiert und Tätowierungen zum Thema einer Ausstellung gemacht. Seit 2016 steht sie an der Spitze des Museums Ulm. Stefanie Dathe ist eine, die vollmundig Wunder verspricht - wie bei ihrer ersten Ulmer Ausstellung - und manche auch bewirkt. Sie bringt Schwung in das fast 100-jährige städtische Museum, das manche als kunterbunten "Gemischtwarenladen" sehen. Dabei setzt die Kunsthistorikerin auch auf modernes Marketing. Seit Kurzem ist beispielsweise der legendäre Löwenmensch, ein steinzeitliches Exponat des Museums, das Maskottchen der Ulmer Basketballer.

  • Margarete Klein: „Das Gefühl der Großmachtüberlegenheit ist in Russland tief verwurzelt“.

    Ob Tagesschau oder Talkshows: seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist Margarete Klein, Leiterin der Forschungsgruppe Osteuropa bei der renommierten Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, vielgefragte Expertin und besticht durch tiefe Kenntnisse und klare Analysen. Im Gespräch antwortet sie schonungslos auf Fragen, die nicht jeden Tag in den Medien verhandelt werden. Zu Putin, Russland und dem Krieg, den Putin längst auch gegen uns führt.

  • Nino Haratischwili: „Ich darf mich nicht schonen“

    Ihr großer Familienroman „Das achte Leben“ machte Nino Haratischwili 2014 einem breiten Publikum bekannt. Seit 2003 lebt die 1983 im georgischen Tiflis geborene Autorin und Theater-Regisseurin in Deutschland. Am 18. Januar erhält sie die renommierte Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Ministerpräsidentin Malu Dreyer lobte Nino Haratischwili als „große Geschichtenerzählerin“, deren Werke vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine erschreckend aktuell seien. Nino Haratischwili beschreibt sich selbst als kulturelle Grenzgängerin. Sie lebt in Berlin.

  • Best of Zeitgenossen 2022

    Viele spannende, anregende Persönlichkeiten waren 2022 zu Gast in „SWR2 Zeitgenossen“. Menschen, die Überraschendes, Unterhaltsames, Nachdenkliches zu sagen hatten: Zum Beispiel der Kabarettist Florian Schroeder, die Journalistin und Kriegsreporterin Antonia Rados, der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun, die Schriftstellerin Marjana Gaponenko, die Schauspielerin Lara Sophie Milagro oder der Schlagersänger Roland Kaiser. Am letzten Tag des Jahres ein „Best of SWR2-Zeitgenossen“ - ein kleiner exquisiter Querschnitt mit verschiedensten Ausschnitten aus den Sendungen der vergangenen 12 Monate

  • Patrick Bebelaar: „Popmusik ist so etwas wie das Kunstlied der Gegenwart“.

    Der Musiker Patrick Bebelaar versteht sein Metier als ein weites Feld. Er veranstaltet Workshops in südafrikanischen Townships, kooperiert mit Schriftstellern, improvisiert auf jüdischen Friedhöfen und komponiert über den Beginn der abendländischen Musik zu Lebzeiten von Friedrich II. Mit Andreas Langen spricht Bebelaar, der unter anderem mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde und eine Professur für Kirchenmusik innehat, über den Reiz von Musik auf Vinyl, gekappte Verbindungen nach Moskau und Kontrollverlust als Glücksmoment.

  • Felicitas Hoppe: „Zurücklehnen gilt nicht“

    Die Frau hat Mut. Oder um es mit Scholz'scher Dialektik auszudrücken: Sie hat mindestens den Doppel-Wumms. Felicitas Hoppe erkundet sprachlich, literarisch und geografisch abenteuerliche Welten, krönt sich selbst, findet und erfindet die Wahrheit. Eine katholische Draufgängerin, die mit Witz, Fantasie und magischer Sprachkunst bewaffnet, stets zu einer neuen Schatzsuche aufbricht.

  • Theresia Walser: „Von der Anarchie fühle ich mich angezogen“

    Dass Männer immer die besseren Pointen haben sollen, war für Theresia Walser nicht einzusehen. Also wechselte sie das Fach: Aus der Schauspielerin wurde eine gefeierte Theaterautorin, die „deutsche Meisterin der Bühnengroteske“, die das Widerborstige, das Unberechenbare liebt. Als Dramatikerin sei sie auch Architektin von Nervenzusammenbrüchen. Heute werden ihre Stücke landauf landab und auch im Ausland gespielt. Und immer wieder entstehen gemeinsame Arbeiten mit Schriftsteller und Ehemann Karl-Heinz Ott.

  • Erica Fischer: „Der Feminismus hat mich gerettet.“

    Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Erica Fischer ist 1943 im Exil der Eltern geboren, die vor den Nazis aus Österreich nach England fliehen mussten. In dieser Zeit spielt auch ihr Buch „Aimée & Jaguar“ über die Liebe zweier Frauen im Nationalsozialismus, das zum Welterfolg wurde. Die Mitbegründerin des österreichischen Feminismus kämpft seit den 70er Jahren gegen Unterdrückung, Rassismus und Diskriminierung. „Mir wurde bewusst, dass mein Leben geeignet ist, die großen Themen des 20. Jahrhunderts zu illustrieren“ schreibt Erica Fischer in ihrer Autobiografie kurz vor Ihrem 80. Geburtstag.

  • Cornelia Weigand: „Wir gehen von Haus zu Haus und helfen beim Antragstellen“.

    „Lücken und Brachen in unserem Tal sind auch in unseren Herzen spürbar. Dort wieder Leben entstehen zu lassen, erfordert Kräfte, von denen wir jetzt kaum glauben, dass wir sie haben", sagte Cornelia Weigand bei der Gedenkfeier zum 1. Jahrestag der Flutkatastrophe im Ahrtal. 134 Menschen waren allein in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen. Die parteilose Politikerin und Biologin erlebte die Katastrophe als Bürgermeisterin von Altenahr. Jetzt ist sie Landrätin des Kreises Ahrweiler. Um den Aufbau der zerstörten Infrastruktur geht es Cornelia Weigand, aber auch um die Fortentwicklung des Tales bei Klimaschutz und Tourismus.

  • Friedemann Schulz von Thun: „Wie gelingt ein erfülltes Leben?“

    Friedemann Schulz von Thun ist einer der einflussreichsten Psychologen der Gegenwart. Viele Jahre lang war er Professor in Hamburg, dort ist er 1944 geboren. Bekannt gemacht haben ihn seine Modelle zum zwischenmenschlichen Kommunikationsverhalten, die längst auch in Schulen unterrichtet werden. Er schreibt Bestseller über die „Kunst des Miteinander-Redens“, über das „Innere Team“ im Menschen oder darüber, was ein Leben zu einem erfüllten Leben macht.

  • Zahra Deilami: „Ich bin eine Mehrheimische“.

    Zahra Deilami floh als junge Frau mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland. Hier musste sie das Abitur nochmal machen und studierte dann Kulturpädagogik. Die Fragen, wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen gelingen kann, wurde zum Schwerpunkt ihrer Arbeit: zuerst an der Universität Hildesheim, später als Coach für Interkulturelle Kompetenz und dann als Gleichstellungs- und Integrationsbeauftragte, in Peine und seit 2015 in Mannheim. Seit vielen Jahren setzt sich Zahra Deilami auch ehrenamtlich besonders für die Stärkung von Frauen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein.

  • Meron Mendel:„Mein Ziel ist, dass wir alle vorurteilsbewusst werden.“

    „Dass die Künstler aus dem globalen Süden uns provozieren, ist an sich nicht zu kritisieren“, sagt Meron Mendel, der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt. Rund um die Antisemitismusvorwürfe gegen die diesjährige Documenta hat sich der Publizist, Historiker und Pädagoge unermüdlich für den Dialog eingesetzt. Ohne Erfolg. „Der Dialog ist tot, es lebe der Dialog“, so sein Fazit. Und so geht die Arbeit Mendels weiter: Migrationsgesellschaft, Erinnerungskultur und Identitätspolitik sind Themen, für die er sich, auch als Professor an der Frankfurt University of Applied Science, einsetzt.

  • Karl-Josef Kuschel: „Wir können die Welt nicht ohne den Einfluss der Weltreligionen verstehen.“

    Ein „guter“ Theologe kennt sich in seinen Heiligen Schriften aus und kann Auskunft geben über deren Werden und ihre Bedeutung damals und heute. Das ist schließlich auch die Pflicht eines Theologen. Die Kür macht den „sehr guten“ Theologen aus, wenn er über den eigenen Tellerrand schauen kann, wenn er Bezüge herstellen kann zu anderen theologischen Schriften, zur Literatur, zu gesellschaftlichen Strömungen. Karl-Josef Kuschel ist ein solch „sehr guter Theologe“, der sich vor allem mit dem interreligiösen Trialog zwischen den monotheistischen Religionen beschäftigt hat. (SWR 2017)

  • Burkhard C. Kosminski: „Autokraten greifen immer als erstes Kultur und Medien an“.

    Wie kann attraktives Theater heute aussehen? Burkhard C. Kosminski lotet das seit 2018 als Intendant am Schauspiel Stuttgart aus. Mehrsprachige und spartenübergreifende Produktionen bereichern den Spielplan. Vor allem junges, aktuelles, zeitgenössisches Theater liegt ihm am Herzen. In diese Richtung weist auch der mit 75.000 Euro dotierte Europäische Dramatiker:innen-Preis, der vor allem auf seine Initiative zurückgeht. Die zuständigen Gremien halten Burkhard C. Kosminski für den richtigen Mann um, nach zwei schwierigen Jahren wegen Corona, das Publikum wieder ins Theater zurückzuholen.

  • Heinz Mack: „Ich wollte immer eine neue Kultur des Sehens“.

    Der Wahlslogan von Konrad Adenauer lautete 1957 „Keine Experimente!“ Heinz Mack strich das Wort „Keine“ auf den Düsseldorfer Litfaßsäulen durch – bis ihn die Polizei verhaftete. Zurück auf Null: Das war Macks Idee eines Experiments und auch die Idee der Künstlergruppe ZERO, die in der Kunst die Rückbesinnung auf elementare Kräfte wie Licht und Bewegung forderte. Mack vertrat Deutschland auf der Biennale in Venedig und nahm zweimal an der Documenta teil. Mittlerweile ist er 91 Jahre alt und arbeitet noch täglich in seinem Atelier. Mit scharfem Verstand und wachem Geist blickt er zurück auf das 20. Jahrhundert und auf sein Lebenswerk. Dabei bewegen ihn bis heute auch die großen politischen Themen.

  • Axel Meyer: „Der neue Rassismus kommt eher von links als von rechts“

    „Ich war ein Junge, der immer einen Frosch in der Hostentasche hatte“, sagt Axel Meyer, „alles Natürliche hat mich fasziniert.“ Mit 29 war er Professor in den USA, seitdem lehrt der international renommierte Evolutionsbiologe in Deutschland – wo er sich teilweise immer noch wie ein Außenseiter fühlt. „Es ist wichtig den Mund aufzumachen und auch unpopuläre Sachen zu sagen“, ist Meyer überzeugt und meldet sich immer wieder kritisch zu Wort: ob beim Thema Atomkraft, in Geschlechterfragen oder zum Kulturkampf „woker“ Aktivisten an den Universitäten: „Der neue Rassismus kommt eher von links als von rechts“.

  • Stefan Creuzberger: „Putin ist nicht Hitler, ist nicht Stalin“.

    Der Krieg Russlands gegen die Ukraine schränkt auch Wissenschaftler ein. Das spürt die Deutsch-Russische Geschichtskommission, der Stefan Creuzberger angehört. Trotzdem versucht der gebürtige Nordschwarzwälder, der an der Uni Rostock lehrt, weiter Kontakte nach Russland zu pflegen.

  • Antonia Rados: „Ich weiß, was Risiken sind“

    „Für die Opfer ist es dasselbe, ob man in Afghanistan oder in der Ukraine ist“, sagt die Kriegsberichterstatterin Antonia Rados. 40 Jahre lang hat sie aus den Krisengebieten dieser Welt berichtet und ist dafür vielfach ausgezeichnet worden.

  • Ilona Hartmann: „Ich habe kein Interesse an Provokation.“

    Ihr Leben findet auf Instagram und Twitter statt: Ilona Hartmann steht auf Trends, Zeitgeist, Pop und Texte. Und schreiben kann die in der Nähe von Stuttgart geborene Autorin. Über Kennenlernspiele im Flugzeug oder wie in ihrem Roman „Land in Sicht“ über eine junge Frau, die sich auf einer Flusskreuzfahrt auf die Suche nach ihrem Vater macht. Eine Geschichte mit autobiografischen Zügen.

  • Mehmet Daimagüler: „Wir müssen den Schmerz spüren.“

    Für die Sinti und Roma, die den Nationalsozialismus überlebt haben, gab es keine „Stunde Null“. Sie wurden auch im Nachkriegsdeutschland weiter diskriminiert, sagt der erste Antiziganismusbeauftragte der Bundesregierung, Mehmet Daimagüler. Der ehemalige FDP-Politiker mit türkischen Wurzeln engagierte sich u. a. als Opferanwalt im NSU-Prozess. Seine eigene Migrationsgeschichte hat er in seinem Buch „Kein schönes Land in dieser Zeit“ verarbeitet. Er spricht dort vom „Märchen von der gescheiterten Integration“.

  • Klaus Kastberger: „Ich war immer schon ein Besserwisser“.

    „Vor allem liebe ich Texte, die ich mir nicht erklären kann“, sagt Klaus Kastberger, Doyen der deutschsprachigen Literatur in Österreich. Kaum jemand prägt den literarischen Betrieb in unserem Nachbarland derzeit auf so kreative Weise wie der 1963 im oberösterreichischen Gmunden geborene und heute in Graz lebende Germanistikprofessor, Literaturhausleiter, Veranstaltungserfinder, Ausstellungsmacher, Wissenschaftler und Publizist.

  • Pia Lamberty: „Man darf nicht unterschätzen, wie stark Ideologien sind“.

    Als Geschäftsführerin des Berliner Centers für Monitoring, Analyse und Strategie bündelt Pia Lamberty, Expertin für Verschwörungsmythen, das Wissen zu Verschwörungsideologien und Rechtsextremismus. Dabei entlarvt sie mit ihrer Arbeit nicht nur die Erzählungen von Corona-Protestlern und Impfgegnern, sondern hat in ihrem Buch „True Facts“ auch Tipps zusammengetragen, wie man sich gegen Verschwörungserzählungen wehren kann.

  • Harald-Alexander Korp: „Ich will zeigen, dass Lachen Trost spenden kann.“

    Aufs Lachen ist Harald Alexander Korp während seines Studiums in Tübingen gekommen, als er die großen Weltreligionen auf ihren Humor überprüft hat. Der Religionswissenschaftler hat sich zum Humor-Coach und Lachyoga-Trainer ausbilden lassen, ist nach Berlin gezogen und arbeitet an einem Ort, wo es für Viele nichts zu lachen gibt: als Sterbebegleiter in einem Hospiz. Und wenn er einmal nicht von der tröstenden Kraft des Lachens erzählt, unterrichtet er in Kursen Meditation und Achtsamkeit.

  • Jakob Schwerdtfeger: „Für mich war die Mona Lisa wie Sex am Strand. Hab ich mir geiler vorgestellt.“

    Der Kunstcomedian Jakob Schwerdtfeger begeistert mit seinem Soloprogramm „Ein Bild für die Götter“ bundesweit. „Gute Kunst muss mich berühren – auf irgendeiner Ebene“ sagt der bekennende „Kunstjunkie“. Seine Festanstellung am Frankfurter Städel-Museum hat der Kunsthistoriker, der schon als Poetry Slammer und Rapper bekannt war, dafür aufgegeben.

  • Neven Subotić: „Ich bin auf dem richtigen Weg.“

    Mit Trainer-Star Jürgen Klopp wurde Neven Subotić bei Borussia Dortmund zwei Mal Deutscher Meister und galt als einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga. Aber auf die Meisterpartys folgte die große Ernüchterung. In seinem aktuellen Buch „Alles geben“ beschreibt Neven Subotić den Fußball als „abgehobenes System“. Seine Erfahrungen als Profi haben ihn zum gesellschaftspolitischen Aktivisten gemacht. Seit 2012 kümmert sich Neven Subotić mit seiner Stiftung um Brunnenbau-Projekte in Äthiopien, wofür ihn das Europäische Parlament 2019 auszeichnete.

  • Christian Jankowski: „Vielleicht kann ich es nicht besser.“

    Christian Jankowski ist so etwas wie der Till Eulenspiegel der zeitgenössischen Kunst. Dass er als angehender Kunststudent nie an einer Hochschule angenommen wurde, ist rückblickend die ideale Voraussetzung für sein Werk: Jankowskis Leitmotiv ist das Spiel mit unseren Erwartungen an Kunst. In seinen Projekten lässt er Wahrsager, Fernseh-Verkäufer und Zauberkünstler agieren, stellt leere Räume aus und Moderatoren auf den Kopf; und wenn's der Wahrheitsfindung dient, spielt sogar der Vatikan mit.

  • Ulrike Rosenbach: „Glauben Sie nicht, dass ich eine Amazone bin.“

    Ulrike Rosenbach war eine der ersten, die Anfang der 70er-Jahre mit dem damals neuen Medium „Video" künstlerisch arbeitete. Sie beschäftigte sich vor allem mit dem Thema weibliche Identität und der traditionellen Darstellung von Frauen in der Kunst. So wie in dem Video“"Glauben Sie nicht, dass ich eine Amazone bin“ (1975), in dem sie mit Pfeil und Bogen auf ein Madonnenbild schießt. Als Meisterschülerin von Joseph Beuys kam sie früh in Kontakt mit Happening-Kunst. Ulrike Rosenbach versteht sich als politische Künstlerin und setzt sich bis heute aktiv für die Gleichberechtigung von Künstlerinnen ein.

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SWR