JetztMusik - Glossar

Computer-Musik

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Wie der Name besagt, ist für das Entstehen dieser Musik ein Computer notwendig. Sei es, dass ein Komponist den Computer benutzt, um mit gewisser Software eine Arbeitspartitur zu generieren, die zentrale Daten für die Notationspartitur liefert (etwa Gottfried Michael Koenig mit Programm I-III, seit den 1960er Jahren). Der Komponist bedient sich für derartige Prozesse algorithmischer Verfahren. Man spricht in solchen Fällen von Partitursynthese. Sei es, dass ein Komponist mit Hilfe von spezieller Software Klänge erstellt und/oder sie weiterverarbeitet. In diesem Fall – man spricht von Klangsynthese – gehört die Computermusik ins weite Feld der elektroakustischen Musik. Die Möglichkeiten, den Computer in die musikalische Kreativität einzubinden, sind vielfältig und wachsen mit den Entwicklungen auf dem Soft- und Hardware-Sektor. Aussagen über die ästhetische Konzeption und den Stil beinhaltet der Begriff Computermusik allerdings nicht. Als erste Computermusik gilt die viersätzige Illiac-Suite (1955/56) für Streichquartett von Lejaren A. Hiller und Leonard M. Isaacson, das Ergebnis von
verschiedenen computerprogrammierten Kompositionsregeln. Der Titel ist dem Namen des Computertyps entlehnt. Die Potenziale des Computers werden auch in der Klangkunst genutzt; es gibt computergesteuerte, interaktive Installationen. Seit den 1990er Jahren gibt es vermehrt Composer-Performer, deren einziges Instrument der Laptop ist. Computermusik nennt man gelegentlich auch algorithmische Kompositionen.

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Autor/in
SWR