Chormusik in Japan
Japan hat in seiner mehr als 2000-jährigen Geschichte eine eigenständige Musik entwickelt. Deren zentrale Ausdrucksmittel sind der Einzelton und die Klangfarbe, die in einem breiten Spektrum bis hin zum Geräusch genutzt wird. Häufig ist der Bezug zur Natur und ihren Lauten bedeutungsvoll.
Als Japan sich Mitte des 19. Jahrhunderts der Welt öffnete, setzte man alles daran, den vermeintlichen Rückstand gegenüber der Zivilisation des Westens durch eine komplette Neuordnung und Modernisierung des Landes aufzuholen. Dabei kam es auch auf musikalischem Gebiet zu einem radikalen Paradigmenwechsel: Man begann, das abendländische Musiksystem in die japanische Kultur zu integrieren.
Bei der "neuen" Musikerziehung setzte man vor allem auf den Gesang. Als Chorgesang ist er bis heute eine beliebte musikalische Betätigung insbesondere von Laiengruppen, die sich regelmäßig bei Chorwettbewerben messen. Die besten von ihnen haben zusammen mit den professionellen Chören durch regelmäßige Vergabe von Kompositionsaufträgen maßgeblich zur Erweiterung des Repertoires auch künstlerisch anspruchsvoller japanischer Chorliteratur beigetragen.
Die CD vereinigt eine Auswahl solcher Chorwerke, die allesamt nach 1950 entstanden sind, als sich viele japanische Komponisten von ihren europäischen und amerikanischen Vorbildern zu lösen und einen individuellen Personalstil auszubilden begannen. Sie griffen dabei auch Elemente der japanischen Musiktradition auf und integrierten diese in unterschiedlicher Weise in ihr eigenes Idiom.
Titel-Liste
Toshio Hosokawa
Die Lotosblume
Tōru Takemitsu
Windpferd
Michio Mamiya
Komposition für Chor Nr. 1
Tōru Takemitsu
Kirschblüten
Flügel
Jō Kondō
Motette im Zeichen der Rose
Tōru Takemitsu
Kleiner Himmel