Musikstück der Woche

Mehr zu Schumanns Klaviersonate Nr. 2 g-Moll op. 22

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Autor/in
Felix Werthschulte

Aus den 1830er Jahren stammt Robert Schumanns zweite Klaviersonate. Auf großartige Weise hat der Komponist hier Unruhe, Lyrisches und hohe Virtuosität in einem Werk verbunden. Der junge Pianist Rafał Blechacz spielte das Werk im November 2018 beim Festival Internationale Pianisten in Mainz.

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Den zweiten Satz, der das Material des ursprünglichen „Herbstlieds“ in sich trägt, hat Schumann ganz anders konzipiert: verhalten, nachdenklich und „getragen“ (so will es auch die Satzbezeichnung). Ganz zur Ruhe kommt die Musik jedoch auch hier nicht, denn im Mittelteil strebt die Melodie, chromatisch gefärbt, immer weiter nach oben.

Viel frecher als der Satz zuvor ist das anschließende Scherzo, das gegenüber dem langsamen Satz wieder eine deutliche Hinwendung zum Diesseits bildet.

Finale mit visionären Klangwelten

Das Finale hat Schumann in Rondo-Form gestaltet. Dieser letzte Satz kam erst im Dezember des Jahres 1838 hinzu, während sich Schumann auf seiner Reise in Wien befand. Offenbar auf den Rat seiner Frau Clara hin ersetzte Schumann mit dem Rondo den ursprünglichen Schlusssatz.

Und in der Tat nimmt das neue Finale viele musikalische Elemente des Anfangs wieder auf. Bemerkenswert ist vor allem die mit „quasi cadenza“ überschriebene Episode kurz vor dem Ende. Hier entführt Schumann die Zuhörer in regelrecht visionäre Klangwelten.

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