Musikstück der Woche

Mehr zu Kraus' Sinfonie c-Moll KWV 142

Stand
Autor/in
Marcus Caratelli und Doris Blaich

Joseph Martin Kraus hat das Pech, ein Zeitgenosse von Mozart zu sein – wäre es nicht so, würde man seine Musik heute sicher viel öfter im Konzertsaal hören. Beide Komponisten haben das Geburtsjahr 1756, was Kraus immerhin den schönen Beinamen „Odenwälder Mozart“ einbrachte.

Das Glück ließ allerdings lange auf sich warten und Kraus war jahrelang in Geldnöten. „Ich bin eine lebendige Hypothek“ schrieb er in einem der vielen Bettelbriefe an seine Eltern. Dann wurde der Schwedische König auf ihn aufmerksam und gab ihn einen Kapellmeisterposten bei Hofe.

Fünf Jahre später, 1783, schrieb er seine c-Moll Sinfonie während einer ausgedehnten Europareise nieder und traf im Schlepptau von König Gustav III. sogar en passant Papst Pius VI. So aufgewühlt sein Leben schien, so dramatisch ging es auch zu Ende.

Den Tod seines geliebten Königs soll er nur schwer verwunden haben, und wenige Monate darauf starb er an Tuberkulose. Sein reichhaltiges Œuvre zeigt ihn als wichtigen Wegweiser hin zu Beethoven. Seine Sinfonien stecken voller Verve, Überraschungen und farbenreichem, kontrapunktischen Geschick.

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Autor/in
Marcus Caratelli und Doris Blaich