Musikstück der Woche

Mehr zu Mendelssohns Ouvertüre aus „Ein Sommernachtstraum“

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Autor/in
Felix Werthschulte

Es gibt wenig Musik, bei der die Bezeichnung „zauberhaft“ besser passen könnte als bei Felix Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre zu Shakespeares „Sommernachtstraum“.

In das Reich der Elfen, Handwerker und Könige führen in unserer Aufnahme die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter George Pehlivanian.

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Ernste Seiten

Und trotzdem hat das Stück auch seine „klassischen“, seine ernsten Seiten. Die Themen und Motive, die Mendelssohn für Elfen, für das Königspaar Titania und Oberon und die Handwerker ersinnt, fügen sich in eine geordnete Form, die an einen (freien) Sonatensatz erinnert.

Gern zitiert wird auch das ansteigende Eingangsmotiv der Holzbläser, das sich vor den Zuhörer*innen wie ein imaginärer Theatervorhang auftut und im Stück mehrfach als eine Art Zäsur zwischen den Formteilen dient. Und in der Coda zitiert Mendelssohn mit der absteigenden Melodielinie ein Lied aus der Oper „Oberon“ von Carl Maria von Weber, womit er dem älteren Kollegen eine Reverenz erweist.

Gerade diese Mischung aus Freiheiten und musiktheoretischen und -geschichtlichen Bindungen hat vielleicht schon den Komponisten selbst dazu veranlasst, bei der Ouvertüre von einem seiner „besten Stücke“ zu sprechen. 1843 erweiterte er sein Jugendwerk noch zu einer umfänglichen Schauspielmusik. Diese hat es aber bis heute nicht zu jener Popularität geschafft wie sein Geniestreich aus Jugendtagen.

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Felix Werthschulte