Ein mutiges Experiment
Es sollte eine ganz besondere CD werden. Die drei Musiker haben sich daher an ein sehr spezielles Stilmittel gewagt: Body-Percussion, Klangerzeugung mit dem eigenen Körper.
Daran hat sich bislang kaum ein Jazz-Trio gewagt. Und so kommt der alte Jazzstandard „Poinciana“, in den 30er Jahren schon von Glen Miller gespielt, entsprechend aufgepeppt daher.
Trommeln mit der Stimme
Es ist wahre Triokunst, die die drei Jazzer mit ihrer neuen CD unter Beweis stellen. Sie spielen perfekt aufeinander abgestimmt, können sich aber immer wieder auch den nötigen Freiraum für eigene Experimente lassen. Und Drummer Leon Parker legt einfach mal seine Schlagstöcke zur Seite und setzt seine Stimme als perkussives Mittel ein.
Nicht das Gehirn heiß laufen lassen
Es ist dieses Streben nach einem ganz intuitiven Spiel, das Aaron Goldberg antreibt. Nicht das Gehirn heiß laufen lassen, lautet seine Überzeugung.
Das Allerschwierigste für einen Jazz-Musiker sei es, in einen Ur-Zustand zurückzufinden, in dem man kaum etwas verstanden habe. Ähnlich wie beim Sprechenlernen: „Wir hören etwas von unseren Eltern oder Großeltern und ahmen es einfach nach. Eigentlich sollte es so auch im Jazz sein.“
Aufregend und soft – ein gelungener Spagat
Aaron Goldberg ist es gelungen, den lange in Frankreich verschollenen Drummer Leon Parker noch einmal ins Studio zu locken. Der besitzt nach eigener Aussage seit 15 Jahren gar kein eigenes Schlagzeug mehr und hat sich anderen Dingen zugewandt. Seine Kunst beherrscht Parker aber immer noch auf ganz und gar eigene Art und Weise.
Musiker mit Psychologiestudium
Aaron Goldberg ist keiner, der nur auf seine Klaviertasten schaut. Er bemüht sich stets darum, den Blick für das große Ganze zu bewahren. Ein Grund, warum er nach seinen durchaus wichtigen Musikerjahren in New York wieder zurück in seine Geburtsstadt Boston gegangen ist. An der Harvard University studierte er vier Jahre lang Philosophie und Psychologie.
CD-Tipp am 3.5.2019 aus der Sendung „SWR2 Journal am Mittag“