Komponisten

Edgar Reitz

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wurde 1932 in Morbach im Hunsrück geboren, studierte Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft in München.

Seit Mitte der Fünfzigerjahre literarische Arbeiten, Beschäftigung mit der Avantgarde in Musik, Literatur, Bildender Kunst und Film. Veröffentlichung von Gedichten und Herausgabe einer literarischen Zeitschrift, Gründung einer Studiobühne an der Universität München. Ab 1957 Dramaturg und Kameramann, Regisseur von Industriefilmen und Dokumentarfilmen. Mitglied der Oberhausener Gruppe, die 1962 den deutschen Autoren-Film hervorbrachte. Gründung des Instituts für Filmgestaltung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. An dieser ersten Filmschule der Bundesrepublik Deutschland lehrte Reitz acht Jahre lang Regie und Kameratheorie. Gleichzeitig Gründung der EDGAR REITZ FILMPRODUKTION GmbH, in der er 1966 seinen ersten Spielfilm Mahlzeiten realisierte. Es folgten zahlreiche weitere Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme, die internationale Beachtung fanden und vielfach ausgezeichnet wurden.

Seit Mitte der Siebzigerjahre zahlreiche Veröffentlichungen über Filmtheorie und Filmästhetik, aber auch Erzählungen, Essays, Lyrik und literarische Fassungen seiner Filme. 1995 Gründung des Europäischen Instituts des Kinofilms, EIKK, in Karlsruhe, das er bis 1998 leitete. Seit 1994 ist Edgar Reitz Professor für Film an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.

Zu seinen wichtigsten Filmen zählen: Cardillac, Die Reise nach Wien, Der Schneider von Ulm, Stunde Null und die Heimat-Trilogie, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundert-Epos zusammensetzt und mit über 54 Stunden Spieldauer zu den umfangreichsten erzählerischen Werken der Filmgeschichte zählt.

Edgar Reitz wurde in der ganzen Welt mit Filmpreisen und Ehrungen ausgezeichnet und von verschiedenen Universitäten Europas ehrenpromoviert. Zu seinen Auszeichnungen zählen: Goldener Ehrenlöwe der Biennale di Venezia, sechs Bundesfilmpreise, vier Adolf-Grimme-Preise, Luchino-Visconti-Preis, Federico-Fellini-Award, Premio Opera d’Autore, Carl-Zuckmayer-Medaille, Staats-Kunstpreis Rheinland-Pfalz, Kultureller Ehrenpreis der Stadt München, Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste Berlin, Deutscher Fernsehpreis. 2006 erhielt er das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Edgar Reitz lebt in München.

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SWR