Das Stück ist durch Stanislaw Lems Roman "Solaris" und durch die cineastischen Versionen des Romans von Tarkowsky und Soderberg inspiriert. Für mich ist der interessanteste Teil der Geschichte der, dass Solaris, der Ozean, verschiedene Perspektiven auf die Vergangenheit einer Person eröffnet.
In diesem Stück ist die Soloposaune die Hauptfigur (vielleicht Kelvin im Roman), und die Live-Elektronik, die direkt mit dem Spiel des Solisten verbunden ist, ist der Ozean. Allmählich weitet sich die Elektronik auf die Orchester aus, die in beinahe gleiche Gruppen aufgeteilt sind: rechts und links auf der Bühne. Zuerst habe ich den Posaunenpart geschrieben, dann an der Live-Elektronik gearbeitet. Danach versuchte ich, die elektroakustische Dimension in die Orchester einsickern zu lassen. Das Ergebnis ist eine Klangwelt, in der die Posaune spielt, die Elektronik auf das Material reagiert, welches das Orchester wiederum imitiert. Dann wird ein Teil der Orchesterarbeit auf das Soloklavier oder die Viola übertragen. Ich versuchte, eine Kette von musikalischen Beziehungen zu knüpfen, die zwischen verschiedenen Instrumentalgruppen auf der Bühne und den Lautsprechern außerhalb der Bühne entstehen.
Überwiegend spielen die beiden Orchester kontrastierendes Material, während sie zusammen mit der Elektronik, aber diagonal durch das Auditorium spielen. Beispielsweise erklingt die Musik, die das Auditorium von rechts erreicht, zusammen mit dem Orchester, das von der Bühne aus rechts spielt.
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- Dai Fujikura, Vast Ocean für Posaune solo und Kammerorchester mit Live-Elektronik
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