SWR2 Volkslieder

"Komm, lieber Mai" - Sehnsucht nach dem Frühling

Stand

von Wolfgang Amadeus Mozart
Sibylla Rubens (Sopran)
Elisabeth Föll (Klavier)
Ein Beitrag von Wibke Gerking

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Sibylla Rubens

Ihre kristallklare Stimme, die natürliche Ausstrahlung und jene einfühlsame Perfektion, mit der sie sich ihr breit gefächertes Repertoire erarbeitet, machten die Sopranistin Sibylla Rubens schnell zu einem gefragten Gast im In- und Ausland. Sie singt unter Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Heinz Holliger, Kent Nagano, Christian Thielemann oder Riccardo Chailly.

Liedtext

Komm, lieber Mai  

1. Komm, lieber Mai, und mache

die Bäume wieder grün,

und lass mir an dem Bache

die kleinen Veilchen blühn!

Wie möcht ich doch so gerne

ein Veilchen wieder sehn!

Ach, lieber Mai, wie gerne

einmal spazieren gehn!

 

2. Zwar Wintertage haben

wohl auch der Freuden viel;

man kann im Schnee eins traben,

und treibt manch Abendspiel;

baut Häuserchen von Karten,

spielt Blindekuh und Pfand;

auch gibt’s wohl Schlittenfahrten

aufs liebe freie Land.

 

3. Doch wenn die Vöglein singen,

und wir dann froh und flink

auf grünen Rasen springen,

das ist ein ander Ding!

Jetzt muss mein Steckenpferdchen

dort in dem Winkel stehn,

denn draußen in dem Gärtchen

kann man vor Kot nicht gehn.

 

4. Am meisten aber dauert

mich Fiekchens Herzeleid.

Das arme Mädchen lauert

recht auf die Blumenzeit!

Umsonst hol ich ihr Spielchen

zum Zeitvertreib herbei:

Sie sitzt in ihrem Stühlchen

wie’s Hühnchen auf dem Ei.

 

5. Ach, wenn’s doch erst gelinder

und grüner draußen wär!

Komm, lieber Mai, wir Kinder,

wir bitten gar zu sehr!

O komm und bring vor allen

uns viele Veilchen mit!

Bring auch viel Nachtigallen

und schöne Kuckucks mit!

 

Melodie: Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791), KV 596, 1791

Text: Christian Adolf Overbeck (1755–1821), 1776

 

Von Sibylla Rubens für das Liederprojekt gesungen.

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Autor/in
SWR