1. Wenn alle Brünnlein fließen,
so muss man trinken;
wenn ich mein Lieb nicht rufen darf,
tu ich ihm winken,
wenn ich mein Lieb nicht rufen darf,
ja, ja, nicht rufen darf,
tu ich ihm winken.
2. Ja winken mit den Augen
und treten mit dem Fuß;
’s ist eine in der Stuben,
die mein werden muss,
’s ist eine in der Stuben,
ja, ja, der Stuben,
die mein werden muss.
3. Warum sollt sie’s nicht werden,
ich seh sie ja so gern;
sie hat zwei blaue Äugelein,
die glänzen wie die Stern,
sie hat zwei blaue Äugelein,
ja, ja, zwei Äugelein,
die glänzen wie die Stern.
4. Sie hat zwei rote Wängelein,
sind roter als der Wein;
ein solches Mädel find’t man nicht
wohl unterm Sonnenschein,
ein solches Mädel find’t man nicht,
ja, ja, find’t man nicht
wohl unterm Sonnenschein.
Melodie: aus Schwaben, aufgezeichnet von Friedrich Silcher (1789–1860) in op. 65 Nr. 1, 1855
Text: erstmals gedruckt bei Johann Ott, „Hundert und ainundzweintzig newe Lieder“, Nürnberg 1534
Von Franz-Josef Selig für das Liederprojekt gesungen.
Franz-Josef Selig (Bass)
Gerold Huber (Klavier)