Studiert hat Pechlof klassische Harfe. Sie spielte in kammermusikalischen Ensembles und klassischen Orchestern, bevor sie schließlich den Jazz für sich entdeckte. Pechlof musste sich ganz neu orientieren, denn eine lange Tradition hat das Harfenspiel in der Jazzgeschichte nicht. Es gibt nur ein paar wenige Wegmarken von Dorothy Ashby oder Alice Coltrane.
Im Jazz hat das Harfenspiel keine lange Tradition
Kathrin Pechlofs Harfenklang hat viele Facetten: von dunkel-rau bis schimmernd-hell tönen hier die Saiten. Mit ungewöhnlichen Spieltechniken erzeugt die Musikerin Klänge, die man dem Instrument ad hoc vielleicht gar nicht zuordnen würde.
SWR Jazzpreisträgerin Kathrin Pechlof: Vertrauen schaffen mit Musik
Als vielgefragte Gastmusikerin in sehr unterschiedlichen Ensembles begibt sich Kathrin Pechlof für neue Impulse immer mal wieder auch in andere musikalische Welten, etwa mit dem Elektrotrio Brandt Brauer Frick oder der Novoflot Opernkompagnie.
Seit etlichen Jahren engagiert sich die Harfenistin außerdem kulturpolitisch, unter anderem für bessere Arbeitsbedingungen in der freien Szene. Und sie ist überzeugt davon, dass Musik nicht in Elfenbeintürme gehört: Kunst gehört für Kathrin Pechlof ins Leben.
Ältester deutscher Jazz-Preis wird zum 43. Mal verliehen
Der SWR Jazzpreis, initiiert von Joachim-Ernst Berendt, ist der älteste Jazzpreis Deutschlands und wird 2023 zum 43. Mal vom Land Rheinland-Pfalz und vom Südwestrundfunk vergeben.
Die Jury besteht aus je zwei Vertreter*innen des SWR (Julia Neupert - Vorsitz, Konrad Bott) und des Landes Rheinland-Pfalz (Etienne Emard, Wolfram Knauer), einer Entsandten der Deutschen Jazzunion (Aki Takase) und zwei unabhängigen Musikkritikerinnen (Tinka Koch, Nina Polaschegg). Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.