„Rizdvo" heißt auf Ukrainisch „Weihnachten". Die Titel des neuen Albums der 2016 gegründeten Ethno-Jazz Band LELÉKA sind lebendige Überlieferungen von Weihnachtsbräuchen und Riten, die tief in der ukrainischen Kultur verankert sind.
Der Flötist und Instrumentensammler Maksym Berezhniuk, der sich zum Ensemble gesellt, bereichert die Stücke klanglich durch sein Spiel auf elf traditionellen Holzblasinstrumenten.
Für ihr Weihnachtsalbum nutzte die Sängerin Viktoria Leléka gleich mehrere Quellen: alte Winterlieder, die schon lange vor dem Christentum in der Ukraine angestimmt wurden, Fundstücke aus musik-ethnologischen Bänden, aber auch die bis heute lebendige Tradition, von Tür zu Tür zu gehen und mit einem Ständchen das Glück zu beschwören.
Viktoria Leléka hatte lange gezögert, ob sie als Ukrainerin in Kriegszeiten diese Veröffentlichung überhaupt wagen kann. Zu dem mutigen Schritt muss man ihr und dem fantastischen Ensemble gratulieren. „Rizdvo" ist trotz aller Melancholie eine Botschaft der Hoffnung und eine außergewöhnliche Hommage an die reiche ukrainische Weihnachtsmusik - meint unser Jazzkritiker Georg Waßmuth.
LELÉKA - Bil` (LIVE MUSIC VIDEO)
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