- Player’s Ball: OutKasts funkiger Südstaaten-Sound
- Sleigh Ride: Hip-Hop-Weihnachtsnostalgie mit TLC
- Weihnachtssong: Als Aggro Berlin selbst Weihnachten übernahm
- Sleigh: Sminos Neo-Soul aus dem Mittleren Westen
- Lights On: Klassisches Weihnachtsmotiv im Tyler-the-Creator-Experimentalkleid
1. Player’s Ball: OutKasts funkiger Südstaaten-Sound
Der Weihnachtssong „Player’s Ball“ war das erste eigene Lied des Rap-Duos OutKast, bestehend aus André Benjamin (Dré) und Antwan Patton (Big Boi). Zunächst noch als Teil eines Compilation-Weihnachtsalbums veröffentlicht, folgten mehrere Wiederauflagen bei denen die weihnachtlichen Referenzen herausgeschnitten wurden.
Der „Player’s Ball“, auf den sich der Titel bezieht, ist eine jährliche Zusammenkunft von Zuhältern, die ihren Ursprung im Chicago der 1970er-Jahre hat.
Der Song erhielt eine Goldene Schallplatte und rangierte mehrere Wochen auf Platz 1 der Billboard Hot Rap Tracks in den USA. In den Folgejahren machten OutKast mit Funk- und Souleinflüssen den „Dirty South“, also den Hip-Hop Sound der Südstaaten salonfähig.
2. Sleigh Ride: Hip-Hop-Weihnachtsnostalgie mit TLC
Wir bleiben in den 1990er-Jahren mit „Sleigh Ride“ von TLC. Bei den drei Buchstaben denkt man zunächst an den Megahit „No Scrubs“. Auf dem gleichen Album wie OutKasts „Player’s Ball“ hat das Trio aber auch einen Weihnachtssong veröffentlicht. Die Lyrics sind voll von Weihnachtsnostalgie, Schlittenglocken im Hintergrund sorgen für die richtige Stimmung.
Neben millionenfach verkaufter Tonträger und internationaler Berühmtheit sammelten sich um die Band, deren Name für die Künstlernamen der drei Sängerinnen T-Boz, Left Eye und Chilli steht, zahlreiche Skandale: Von dem In-Brand setzen eines Hauses unter Alkoholeinfluss bis zur Stürmung des Label-Direktionssitzes, um verdiente Awards einzusammeln.
3. Weihnachtssong: Als Aggro Berlin selbst Weihnachten übernahm
Wer nach Hip-Hop Weihnachtsongs aus dem deutschsprachigen Raum sucht, kommt an Sidos „Weihnachtssong“ nicht vorbei. Im Lied rappt Sido als personifizierter Weihnachtsmann und feiert das Fest mit „Schnee“ in der Nase und Einbrüchen durch den Schornstein. Der „echte“ Weihnachtsmann wurde im Video von Sido überfallen und seiner Dienstkleidung beraubt.
Bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2003 verschaffte der Song und das dazugehörige Video dem damals nahezu unbekannten Berliner Rapper einen Karriereschub. Die Single bereitete den Weg für Sidos Solo-Debüt „Maske“, das fünf Monate später in den deutschen Regalen landete und deutsche Hip-Hop Geschichte schrieb.
Sido im Weihnachtsmann-Mantel - Baum schmücken, Plätzchen essen & über "Paul" reden
4. Sleigh: Sminos Neo-Soul aus dem Mittleren Westen
Der Song „Sleigh” ist eine groovige Neo-Soul Ballade die Jazz-Beats und Rap im weihnachtlichen Kontext fusioniert. Die warme Atmosphäre des Songs entsteht mitunter durch Saxophoneinlagen von Rapper und Saxophonist Masego. Lyrisch werden klassische Rap-Themen mit einem Hauch Weihnachtssymbolik vereint.
Der Song weckt nicht nur zufällig Erinnerungen an OutKast-Songs: Rapper aus St.Louis, Missouri nennt André Benjamin als eine seiner Inspirationsquellen.
5. Lights On: Klassisches Weihnachtsmotiv im Tyler-the-Creator-Experimentalkleid
Der Weihnachtssong „Lights On“ hat im Gegensatz zu den vorherigen Rap-Tracks auf dieser Liste einen avantgardistischeren Sound. Dabei ist die Handlung denkbar einfach: Ähnlich wie in Chris Reas „Driving Home for Christmas”, versucht der Protagonist im Song rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu Hause zu sein.
Mit androgynen Outfits und Jazz sowie Indie-Einflüssen, hat sich L.A. Rapper Tyler, The Creator von seinen kontroversen Horrorcore-Wurzeln hin zu einer Größe im alternativen Hip-Hop entwickelt. „Lights On“ ist Teil einer EP, die der Rapper im Rahmen eines Soundtracks für eine animierte Neuverfilmung von „The Grinch“ veröffentlicht hat.