Für seinen Band „Vogelwerk“, der 2019 im Wallstein-Verlag erschienen ist, erhält Henning Ziebritzki den mit 10.000 Euro dotierten Peter-Huchel-Preis. Seine 52 lyrischen Vogelporträts werden von der Jury als die „herausragende Neuerscheinung des Jahres 2019“ gewürdigt.
Pandemiebedingt muss die Ehrung im Jahr 2020 ausfallen und soll im kommenden Jahr nachgeholt werden.
Aus der Jurybegründung:
„Lange bevor das Birdwatching zum Trend wurde, inspirierte die Vogelbeobachtung Dichter*innen aller Gattungen. Henning Ziebritzkis dritter Gedichtband ‚Vogelwerk‘ lässt sich keineswegs einfach als beschauliche Ornithologie oder poetische Mimesis der Schöpfung beschreiben. […] Vielmehr hat Ziebritzki in 52 Gedichten, die jeweils mit einem Vogelnamen überschrieben sind, ein lyrisches Kalendarium sinnlicher Grenzerfahrungen und Überwältigungsmomente geschaffen. Den Porträts jeder einzelnen Vogelart ist immer auch ein Selbstporträt des lyrischen Subjekts eingeschrieben. Dabei spricht kein unbeteiligter, in sich ruhender Beobachter, sondern einer, der sich existenziellen Fragen aussetzt.“
Der Peter-Huchel-Preis
Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1984 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen.
Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter Huchel, den bedeutenden Lyriker und langjährigen Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“. Huchel starb am 30. April 1981 in Staufen im Breisgau.