In diesem sozialkritischen Drama von Ödön von Horváth aus dem Jahr 1932 steht die Beziehung zweier Menschen im Kontext von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise im Zentrum. Es spielt auf dem Oktoberfest im Jahre 1929, Kasimir hat gerade seine Arbeit als Chauffeur verloren.
Deswegen hat er auch wenig Freude an den Attraktionen des Volksfests, auf das ihn seine Verlobte Karoline mitgenommen hat, um sich zu amüsieren. Während Karoline sich immer mehr von Kasimirabwendet – sie erträgt seinen Pessimismus nicht – und neue Männerbekanntschaften macht, begibt sich Kasimir nach und nach in die Kleinkriminalität. Die Wege der beiden kreuzen sich auf dem Fest immer wieder, nur allzu oft scheint die Versöhnung in greifbare Nähe zu rücken, doch sie gehen stets im Streit auseinander.
„Und die Liebe höret nimmer auf“ lautet das Motto des Stücks – ist das ironisch oder hoffnungsvoll zu verstehen?
Die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Autor und Dramaturg John von Düffel diskutieren mit SWR2 Redakteurin Anja Brockert über Zeitlosigkeit und Aktualität des Dramas.