Erster deutscher Papst seit 482 Jahren
Joseph Ratzinger wurde 1927 im bayerischen Marktl am Inn geboren, ab 1977 war er Erzbischof von München und Freising. 1989 wurde er Leiter der vatikanischen Glaubenskongregation.
Als engster Mitarbeiter seines Vorgängers Johannes Paul II. wurde Ratzinger 2005 schließlich Papst.
Gerade in Deutschland blickte man auch kritisch auf die Papstwahl: Zwar titelte die Bildzeitung stolz „Wir sind Papst“, doch galt Joseph Ratzinger bereits in seiner Rolle als Kardinal als besonders konservativ. Er trat für den priesterlichen Zölibat ein und gegen die rechtliche Gleichstellung von homosexuellen Beziehungen.
Ratzinger war nicht unumstritten
Seit seinem überraschenden Amtsverzicht im Februar 2013 lebte er in einem früheren Kloster in den vatikanischen Gärten. Nach Gregor V. (996) war Joseph Ratzinger der zweite bayerische Papst und nach Coelestin V. (1294) erst der zweite Papst der Geschichte, der freiwillig von seinem Amt zurücktrat.
Ratzinger galt als wichtiger Theologe des 20. und 21. Jahrhunderts. Vor allem wegen des Umgangs mit Fällen sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche war er jedoch umstritten.
Seit Monaten hieß es, dass Benedikt körperlich schwach sei und kaum noch sprechen könne. Geistig aber sei er den Umständen entsprechend fit. Noch am 28. Dezember hatte Papst Franziskus um Beistand für seinen „sehr kranken“ Vorgänger gebeten und zu einem „besonderen Gebet“ für ihn aufgerufen.
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