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Werthers Liebesleid – Ist Goethes Briefroman gestrig?

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Michael Köhler diskutiert mit
Ingrid Gündisch, Theaterregisseurin, Hamburg
Prof. Dr. Alexander Kosenina, Literaturwissenschaftler, Uni Hannover
Dr. Manfred Osten, Kulturhistoriker und Verfasser von Goethe-Essays

Die „Fülle der Empfindung" sei unermesslich, urteilten Zeitgenossen. „Die Leiden des jungen Werther" wurde über Nacht europaweit berühmt und begründete eine Mode.

Mit gelber Hose und blauem Rock gab man seinem Gefühl rücksichtslos Ausdruck: Ich, Ich, Ich. Heute würde Werther YouTube-Videos drehen, als Influencer vor Suizid warnen oder wäre Beziehungscoach und Unglücksmanager.

Passt der 250 Jahre alte Briefroman (erschienen 1774) in unsere bindungsunwillige Single-Gesellschaft? Ist Werther ein kompromissloser Narziss, ein Mimimi-Jammerer? Interessiert ihn nur sein eigenes Begehren und gar nicht Lotte? Gibt es einen unentdeckten „grünen Goethe"?

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Autor/in
SWR