Alle zwei Jahre erinnert ein „Fest der Demokratie“ in Rheinland-Pfalz an die deutschen Freiheitskämpfer und -kämpferinnen, die sich 1832 auf dem Hambacher Schloss trafen. 2022 hatten Systemkritiker*innen das Fest besetzt. Auch das Fest von 1832 sei ein Protest gegen die Obrigkeit gewesen, sagt Kristian Buchna in SWR Kultur.
Hambacher Schloss: Sinnbild für Systemkritik
In diesem Jahr blieben die Proteste aus. Kristian Buchna, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Hambacher Schloss erinnert in SWR Kultur daran, dass auch das Fest von 1832 ein Protestereignis gegen die Obrigkeit gewesen sei.
Erinnerungsstätten im Südwesten Orte, die Demokratiegeschichte schrieben: Von Kaiserslautern zum Hambacher Schloss
Orte der deutschen Demokratiegeschichte erinnern an unsere freiheitlichen Grundwerte. Darunter: Die Fruchthalle Kaiserslautern und das Hambacher Schloss.
Das liefere Systemfeind*innen wie den Reichsbürgern heute die Legitimation zu sagen, „so wie damals ziehen auch wir hier hoch, um gegen eine diktatorische Obrigkeit zu protestieren“. Das sei zwar geschichtsklitternd, aber damit sähen sich die Systemkritiker als legitime Erben der Festteilnehmer von 1832.
Dialog scheitert an Vorurteilen
Die Stiftung Hambacher Schloss bietet zahlreiche Diskussionsformate an, um auch Demokratiekritiker*innen mit einzubinden. Das scheitere aber an den Vorurteilen gegenüber der Stiftung. Wer die Angebote der Stiftung unter den Generalverdacht stelle, „dass wir nur Marionetten größerer Mächte seien“, den erreiche man nicht, so Kristian Buchna.
Man setze jetzt besonders auf die Jugend. Im letzten Jahr seien über 4700 Schüler auf das Hambacher Schloss gekommen. Für die müsse man zeitgemäße Angebote schaffen, um sie für die Demokratie zu begeistern.