Täterperspektive der Rechtsradikalen

Reenactment zum Geheimtreffen in Potsdam: Correctiv enthüllt weitere Recherchen am Berliner Ensemble

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Julian Burmeister

Die Correctiv-Recherche „Geheimplan gegen Deutschland“ über ein Treffen rechtsextremer Aktivisten und Politiker hat hohe Wellen geschlagen. Bei einer szenischen Lesung im Berliner Ensemble möchte Correctiv nun nachlegen und weitere Details zu der Konferenz veröffentlichen. Kritik kommt aus aktivistisch-postmigrantischen Kreisen, sagt Theaterkritiker Janis El-Bira von Nachtkritik im Gespräch mit SWR2.

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Weitere Details der Potsdam-Konferenz sollen enthüllt werden

Das Medienhaus Correctiv möchte mit einer szenischen Lesung am Berliner Ensemble weitere Einzelheiten der Potsdamer Konferenz ans Licht bringen. Die Vorstellung ist bereits restlos ausverkauft und wird an mehreren Stellen live im Netz gestreamt.

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Kritik an szenischer Darstellung von rechtsextremen Plänen

Kritik an der szenischen Lesung käme aus aktivistisch-postmigrantischen Kreisen, sagt Theaterkritiker Janis El-Bira von Nachtkritik im Gespräch mit SWR2. Es würde hinterfragt, ob es nicht eine eigenartige Form der „Künstlerisierung“ sei, was dort szenisch dargestellt wird. Im Raum steht auch der Vorwurf, dem rechtsextremen Geheimplan rund um die sogenannte „Remigration“ eine so große Bühne zu geben.

Täterperspektive wird in den Vordergrund gerückt

Ein signifikanter Kritikpunkt ist, ob bei dieser szenischen Lesung die Täterperspektive nicht zu sehr in den Vordergrund gerückt wird. Viel wichtiger sei es, mit den Gefährdeten und potenziellen Betroffenen zu sprechen und sie ins Licht zu rücken, mahnt El-Bira.

Nachstellen der Geschehnisse

Die Schauspieler werden eine Art von Reenactment vornehmen und Texte sprechen, wie sie auch im Landhaus Adlon gefallen sind. Unter anderem werden Constanze Becker und Veit Schubert in die Rolle des Journalisten schlüpfen und versuchen, das Geschehene zu analysieren.

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