20 Jahre ist es nun her, seit ein junger Psychologie- und Informatik-Student namens Mark Zuckerberg an einer Website schraubte: Facebook. Schnell wurde aus der kleinen Plattform, auf der Leute ihre Freunde auschecken können, ein Massenphänomen.
Facebook zu Beginn: Ein einfaches Online-Verzeichnis
Wir schreiben das Jahr 2004. Deutschland spielt eine katastrophale Fußball-EM, in den USA startet die Serie Dr. House und die kanadische Indieband Arcade Fire debütiert mit ihrem Album Funeral.
Und irgendwo in Harvard schraubt ein junger Psychologie- und Informatik-Student namens Mark Zuckerberg an einer Website. Die ist bald ziemlich erfolgreich, hat sogar über 100.000 Nutzer und so muss Zuckerberg auf CNBC bald erklären, was das eigentlich sein soll, dieses Facebook:
Newsfeed und „Gefällt mir“-Button – Facebook hat neue Ideen
Schnell wird aus der kleinen Plattform, auf der Leute ihre Freunde auschecken können, ein Massenphänomen. Facebook wirkt aufgeräumt und viel weniger chaotisch, als andere Social Media-Pioniere wie Myspace oder Friendster. Und: Facebook hat einige neue Ideen, die heute in Social Networks nicht mehr wegzudenken sind.
2006 führt Facebook beispielsweise den Newsfeed ein. So kann man sehen, dass Laura jetzt vergeben ist, Andreas gestern auf einem Adele-Konzert war oder Nina ein schmackhaftes Ratatouille gezaubert hat.
2009 kommt der Like-Button. Wer etwas Nettes über Ninas Ratatouille zum Ausdruck bringen will, der kann nun auf den „Gefällt mir“-Button drücken. Praktisch für Facebook: Auch Dank des Gefällt-mir Buttons weiß Facebook bald ziemlich genau, was wir Internet-Nutzer mögen – und was nicht. Außerdem werden Beiträge, die besonders viele Likes haben, im Newsfeed prominenter angezeigt.
Besonders erfolgreich: reißerische Inhalte, die oft nicht wahr sind
Und so beginnt sie, die Jagd auf Aufmerksamkeit und Likes, Influencer, Medienhäuser, Politiker, sie alle versuchen dem Facebook-Algorithmus zu gefallen. Besonders erfolgreich sind Inhalte, die reißerisch sind - und oft nicht einmal wahr.
Die Folgen zeigen sich 2016: Donald Trump gewinnt überraschend die Wahl zum US-Präsidenten und daran soll auch Facebook schuld sein, Stichwort: Fake News.
Fake News – Facebook kann sich seiner Verantwortung nicht mehr entziehen
Bislang hatte Mark Zuckerberg immer gesagt, dass Facebook nur eine Plattform sei, man wolle nicht zum Schiedsrichter über die Wahrheit werden. Doch nun wird immer klarer: Facebook kann sich seiner Verantwortung nicht entziehen. Immer öfter gerät die Plattform nun in die Kritik, sei es wegen Datenschutzskandalen oder weil die blauen Seiten eine Mitverantwortung beim Völkermord an den Rohingya haben sollen.
Rassistische Beleidigungen, Desinformation oder Aufrufe zu Gewalt verbreiten sich vor allem über Facebook, heißt es damals. 2018 entschuldigt sich Mark Zuckerberg vor dem US-Senat vor allem wegen Facebooks Umgang mit Nutzerdaten.
Youtube-Video: Mark Zuckerberg entschuldigt sich
Facebook heute – nur noch etwas für Boomer?
Mittlerweile ist es wieder etwas ruhiger geworden um Facebook, auch wenn letztes Jahr die Enthüllungen der Whistleblowerin Frances Haugen für Aufsehen sorgten. Elon Musk ist heute derjenige, der sehr viel mehr Kritik auf sich zieht als Mark Zuckerberg, im Vergleich zum exzentrischen X-Eigner wirkt Mark Zuckerberg ziemlich nett.
20 Jahre Facebook – So entwickeln sich die sozialen Netzwerke weiter
Und Facebook selbst? Manche sagen, dass die blauen Seiten nur noch etwas für Boomer sind. Global betrachtet aber wächst Facebook immer noch, vor allem in Asien. Die Seite, die Mark Zuckerberg vor zwanzig Jahren erschaffen hat, hat die Welt verändert. Und manchmal hat man das Gefühl, dass sie dem Erfinder auch etwas über den Kopf gewachsen ist.
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Internet 20 Jahre Facebook – So entwickeln sich die sozialen Netzwerke weiter
Facebook wurde erfolgreich, weil man sich unkompliziert mit Freunden über Themen und Termine austauschen konnte. Mittlerweile ist die junge Generation dort nicht mehr unterwegs, sondern nutzt andere soziale Medien wie Instagram. Diese Plattformen werden sich wandeln, aber nicht verschwinden.
Christoph König im Gespräch mit Prof. Andreas Raucher, Institut für Medienkulturwissenschaft an der Universität Freiburg.