RADIAN
Das Trio Radian hat sich 1996 in Wien gegründet. Beeinflusst ist es von experimenteller Musik, Post-Rock und Jazz, stilistisch orientiert es sich an der Klangästhetik des Clicks & Cuts-Genres.
Beim Art's Birthday 2014 präsentieren Radian mit einer Maschinen-ähnlichen Präzision ihren ganz eigenen, "mikroskopischen" Fokus auf die Details und kleinsten Nuancen im Klang bei der Verwendung akustischer und elektronischer Partikel.
Martin Brandlmayr: Schlagzeug, Vibraphon, Samples & Sounddesign
John Norman: Bass
Martin Siewert: Gitarren, Lap-Steel-Gitarre, Electronics
Mats Gustafsson
Mats Gustafsson ist eine feste Größe in Jazz und improvisierter Musik. Häufig verbindet er seine solistischen Improvisationen mit zeitgenössischem Tanz, Visual Art, Lyrik und Theater. International bekannt ist er auch als Mitglied der Bands "The Thing" oder "FIRE!".
Mats Gustafsson: Saxophon
Radian meet Mats Gustafsson
Beim Art's Birthday trifft die abstrakte Rockmusik von Radian erstmals auf den außergewöhnlichen Saxophonisten Mats Gustafsson. Der offenkundige Kontrast zwischen Radians mikroskopischen Blick auf Klangdetails- und feine Nuancen einerseits und der ausdrucksstarken Präsenz Mats Gustafssons mit seinem Baritonsaxophon eröffnet vielfältige Möglichkeiten der Synergie, Verdichtung und Intensivierung.
Eigens für den Art's Birthday entwickeln Mats Gustafsson und Radian eine ganz eigene Vision experimenteller Musik, die zwischen akribisch komponierten Stücken und freieren, fast improvisierten Abschnitten wechselt (im Radian-Kontext eine Seltenheit), oszillierend zwischen Miniaturen experimenteller Spielweisen (Extended technique) und Breitseiten elektroakustischer Walls-of-Sound.
Programmübersicht
Ensemble ALARM (Freiburg)
Das Ensemble ALARM bereichert die Freiburger Konzertszene in immer neuen Formationen und mit vielseitigen Musikaktionen. Zum Art's Birthday präsentiert es ein Programm aus Wort und Ton mit teils originären, teils arrangierten Miniaturen von Luciano Berio, Gerhard Rühm, Alain Abbott und anderen: Ein kammermusikalischer Willkommensgruß!
Annette Ronkov-Rießner: Akkordeon
Marie Schmit: Cello
tre voci (Freiburg)
Drei professionelle Sängerinnen, die alle Register ziehen und perfekt miteinander harmonieren. Das neu gegründete Vokaltrio "tre voci" präsentiert a capella Madrigale aus verschiedenen Ländern - und lässt sich von der puren Lust am Singen treiben.
Svea Schildknecht: Sopran
Viola de Galgóczy: Mezzosoprano
Susanne Otto: Alt
Pari San (Freiburg)
Ein Klanguniversum, das spielerisch die Genregrenzen zwischen Pop, Hip-Hop, Folk, Indie und Electronica überwindet: Paul Brenning kreiert als Beatboxer alle erdenklichen Töne. Die Stimme der im Iran geborenen Parissa Eskandari pendelt zwischen dem Gesangstalent einer Kate Bush und der Tradition der großen orientalischen Sänger. Looping- und Gesangseffekte prägen die Live-Auftritte von Pari San, die durch Projektionen bereichert werden.
Parissa Eskandari: Gesang, Synthesizers, Keyboards
Paul Brenning: Beatbox, Gesang, Synthesizers
Teresa Malik / Alexander Grebtschenko (Freiburg)
Roboter können präziser sein als Menschen; Die elektronische Steuerung ermöglicht es, hoch komplexe (zum Beispiel rhythmische) Muster zu bilden. Diese Präzision, kombiniert mit der menschlichen Tendenz, allem Menschen-Ähnlichem absichtsvolles Handeln zu unterstellen, bildet den Ausgangspunkt für die Performance "Android und Euasteride". Unter der botanischen Klasse der "Euasteriden II" findet sich die Unterart der Karotte. Die Schlagzeugerin kontrolliert die Installation, indem sie ihr "zweites Ich" zerreißt - also mit einer Aktivität, die weit vom musikalischen Trommeln entfernt ist.
Teresa Malik: Performance
Alexander Grebtschenko: Elektronik
Christoph Schiller / Bertrand Gauguet (Basel / Strasbourg)
Bertrand Gauguet und Christoph Schiller spielten bereits in verschiedenen Improvisationsformationen zusammen. Beide experimentieren mit erweiterten Spieltechniken und Elektronik, um immer neue Verzweigungen des Klangs zu verfolgen. Als Folge seiner Arbeit der letzten Monate spielt Christoph Schiller zum Art's Birthday erstmals eine Zither anstelle des Spinetts.
Bertrand Gauguet: Saxophon
Christoph Schiller: Zither
Benedikt Schiefer (Basel)
Die Arbeit des Künstlers umfasst Kompositionen mit und ohne Live-Elektronik. Er widmet sich intensiv der elektroakustischen und akusmatischen Musik. Die Verteilung und Räumlichkeit von Geräuschen und die entstehenden Wahrnehmungsphänomene bilden die Grundlage der Performance "Superhorn".
Claire Serres (Strasbourg)
In ihrer Performance "Heavy Machine" spielt die Künstlerin mit der Abkopplung der Stimme. Anstatt jedoch eine menschenähnliche Marionette wie einen Bauchredner zu steuern, verwandelt sich der Mensch in einen künstlichen Körper. Die Mikrofonstimme wird unabhängig, kommt verzerrt zurück. Der Gesang wird zu Lärm. Um ihre Stimme zurückzugewinnen, hüllt die Künstlerin ihren Kopf in Aluminium. Sie wird ein "Kopf-Mikro".
Jérôme Bourdellon / Bruno de Chénerilles (Paris / Strasbourg)
Die Octobass-Flöte von Jérôme Bourdellon ist die größte aller Flöten. Mit "ElectrOctobass" findet beim Art's Birthday ein interaktiver Dialog mit dem elektronischen Echtzeitkomponisten und Videokünstler Bruno Chénerilles statt. Eine improvisierte Live-Musik, die ins Freie, in ein akustisches Abenteuer, in unbekannte Klangtiefen führt.
Jérôme Bourdellon: Flöte
Bruno de Chénerilles: live Electronic
kopfkino# (Karlsruhe)
In freien Improvisationen pendelt das Raumschiff zwischen Landschaft und Rhythmus hin und her, vorbei an Klang, Melodie, Lärm, Echo - und kollidiert mit der Schallmauer.
Valle Döring: Schlagzeug
Manuel Klotz: Stimme & Gitarre
Antimo Sorgente: Synthesizer
Martin Tornow: Gitarre
qwqwi (Karlsruhe)
qwqwi spielt mitten unter dem Publikum und verwendet dabei Stimme, DIY-Tools, analoge Klangerzeuger und Kücheninstrumente, um Sie mit frischem Saft, schreiendem Lärm und Arsch-erschütterndem Rhythmus zu versorgen.
Frank Bierlein
Lukas Fütterer
David Loscher
Pia Matthes
Papa Pacini (Karlsruhe)
Papa Pacini verwenden präparierte Lautsprecher ohne Gehäuse. Einfache elektronische Schaltkreise lassen die Membranen vibrieren, die dann mit den Fingern manipuliert werden, um systematisch harmonische Schwankungen zu verursachen. Der Lautsprecher wird zum Instrument, seine ursprüngliche Funktion wird unterwandert, spielerisch erforscht oder aufgehoben. Durch die Verwendung von zusätzlichem Material und einfacher Mechanik, die über die Membranen angeregt werden, kann der resultierende Klang gefärbt und verfeinert werden. Dabei entstehen temporäre und interagierende Klangskulpturen: Eine postdigitale Klanglandschaft aus polymetrischen Verschiebungen.
Frank Bierlein
Lukas Fütterer
Andreas Goralczyk
Moph Zielke
Happy Birthday
"Happy Birthday" simuliert das Funktionsprinzip einer Drehorgel. Acht Personen übernehmen die Funktion der Drehorgelpfeifen und spielen das von der Künstlerin getragene Melodikakleid. Jeder Person ist ein Stellplatz zugeordnet; Die Steuerung erfolgt durch einen digitalisierten Lochstreifen, der auf eine Leinwand projiziert wird. Im Gegensatz zur mechanischen Drehorgel bringt hier jeder Instrumentalist seine individuellen Reaktionszeiten und seine spezifische Interpretation auf das "menschliche Organ" - das "Instrument" lebt.
Alexander Grebtschenko: Elektronik
Teresa Malik: Performance mit Melodika-Kleid
The Human Factory Band
In der Komposition "One Island" hat Harald Kimmig ein Gedicht von Robert Lax vertont. Die Interaktion zwischen den fünf Musikern führt zu einem unkonventionellen, genreübergreifenden Sound, der freie Improvisation und neue Musik verbindet und manchmal an den Art-Rock der achtziger Jahre erinnert. Die Tonskala verwendet eine Liste von hochfrequenten Lichtschwingungen, die durch Division reduziert wurden, um Werte im hörbaren Frequenzbereich zwischen 30 Hz und 20 kHz zu erreichen. Die Schreibweise erfolgte in einer Kombination aus Notenschrift und grafischer Notation und gibt dem Ensemble auf diese Weise in einem klar notierten Werk genügend Raum für Improvisation.
Harald Kimmig: Violine
Ephraim Wegner: Live Electronics
Jan F. Kurth: Stimme
Stephen Altoft: Microtonale Trompete
Lee Ferguson: MalletKAT
Produktion: SWR/E-Werk Freiburg/HfG Karlsruhe 2014
Im Rahmen des Projektes triptic
Gefördert von:
Pro Helvetia
Innovationsfonds Baden-Württemberg
Kulturamt Freiburg