Wetter und Klima

Regen, Schwüle, Unwetter ohne Ende - Sieht so der Klimawandel im Südwesten aus?

Stand
Autor/in
Janina Schreiber
Bild von Janina Schreiber, Redakteurin in der SWR-Umweltredaktion

In dieser Woche kommt der Sommer. Doch bislang war es eher schwülwarm und nasskalt – das weckt Erinnerungen an den verregneten Sommer im letzten Jahr. Ist das schon Klimawandel?

Wichtig ist da erst einmal die Unterscheidung zwischen Wetter und Klima: Wetter ist, was man sieht, wenn man aus dem Fenster schaut. Klima ist das Wetter im Durchschnitt über mehrere Jahre. An solchen Rechnungen kann erkannt werden, ob Regionen, Länder, Kontinente oder die ganze Erde mit der Zeit im Schnitt wärmer oder kälter werden. Der aktuelle Trend: Es wird wärmer.

Aktuelles Wetter ist keine Absage an den Klimawandel

Weil wir in Deutschland in der gemäßigten Klimazone liegen, sind auch mal regnerische, kühle Sommer erst einmal nichts Ungewöhnliches. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zeigt der Trend der letzten 70 Jahre, dass die Häufigkeit von Regentagen in Deutschland aber eher abnimmt. Dafür gibt es dann stärkeren Regen an den übrigen Regentagen. Also: Weniger Regentage, mehr Starkregenereignisse.

Immer mehr Extremwetterereignisse

Der Südwest-Sommer war bislang eher nass und kühl – das kann aber schnell wieder kippen, sagt auch Tim Staeger. Denn aktuell blicken Klimaforschende mit Sorge auf die heißen Weltmeere. Wärmere Luft in der Atmosphäre und warme Ozeane durch zu viel Treibhausgase in der Luft. Damit verändern sich laut Tim Staeger Luftströmungen und die bringen Wetter.

Klar sei dabei: Die Extreme werden zunehmen. Gewitter können heftiger werden im Südwesten. Gleichzeitig sorgen die Treibhausgasemissionen dafür, dass sich unsere Atmosphäre insgesamt erwärmt und das zu mehr und teils längerer Hitze führt. Das neue „Normal“ ist also: mehr Extreme. Das bedeutet auch mehr Starkregen. Denn wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen. Aber Prognosen, wo der Starkregen hinfällt, sind schwierig, so Staeger.

Wo dann immer der Starkregen hinfällt oder wo dann eine nasse Witterung sich über Wochen einnistet, das ist sehr kompliziert, chaotisch und lässt sich eigentlich nicht wirklich prognostizieren.

Mehr als 100 Länder stellen neue Temperaturrekorde auf

In anderen Teilen der Welt sieht es gerade anders aus als bei uns: In Griechenland toben Waldbrände, in Indien und in der saudi-arabischen Pilgerstätte Mekka sterben Menschen in der Hitzewelle, über dem Osten der USA zeigt das Thermometer mehr als 40 Grad. ARD-Meteorologe Karsten Schwanke sagt, schon in den ersten zehn Tagen im Juni sind weltweit in über 100 Ländern Temperaturrekorde aufgestellt worden.

In den ersten zehn Tagen des Monats Juni sind weltweit in über 100 Ländern neue Temperaturrekorde aufgestellt worden. Sowas gab es bis dahin noch nie.

Bessere Vorbereitungen sind nötig

Auch weil die Prognosen in Sachen Niederschlag schwierig sind. Der Bedarf jedenfalls ist da, denn sicherer als beim Niederschlag sind die Prognosen in Bezug auf die Erhitzung. Dort wird damit gerechnet, dass es in den nächsten 30 Jahren schon 45 Grad in Deutschland geben kann.

So rechnen wir damit, dass es in den nächsten 30 Jahren bis 2050 auch in Deutschland schon 45 Grad geben kann.

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