Schon kurz nach dem Öffnen am Morgen sind Kunden in dem Spielzeuggeschäft in der Trierer Nagelstraße. Einige sind mit Kindern da, die sehnsüchtig zu den Regalen voller Puppen, Lego und Spielzeugautos schauen. Michel Grand kommt aus dem Lager und füllt verkaufte Ware wieder auf. Seit 20 Jahren arbeitet er in dem Spielzeugladen.
Weihnachtsgeschäft beginnt später
Nur noch wenige Tage sind es bis zum Fest. Doch so richtig in Schwung gekommen ist das Weihnachtsgeschäft für den Spielzeugladen bisher noch nicht. Das liegt auch daran, dass die Kunden immer später kommen. "Früher hatten wie teilweise im Oktober schon richtig viel zu tun", sagt Grand.
Das liegt zum großen Teil auch am Onlinehandel, bei dem häufig noch bis zum letzten Tag bestellt werden kann. "Aber in den letzten Wochen kommen dann die Leute, die nicht mehr online bestellen können, noch zu uns."
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Schlechte Wirtschaft verunsichert Kunden
Doch nicht nur der Onlinehandel macht den Händlern vor Ort zu schaffen. Viele Kunden sind dieses Jahr mit Geschenken zurückhaltender, erklärt Grand. Das bestätigt auch Patrick Sterzenbach. Er hat mehrere Bekleidungsgeschäfte in der Innenstadt und ist Vorsitzender der Trierer City-Initiative, einer Vereinigung der Trierer Einzelhändler und Gastronomen.
Grund für die Kaufzurückhaltung sei unter anderem, dass viele Menschen wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage vorsichtiger geworden sind und ihr Geld zusammenhalten wollen. Trotzdem seien die meisten Händler mit dem bisherigen Geschäft in der Adventszeit zufrieden. "Die Umsätze sind nicht phänomenal, aber ok“, sagt Sterzenbach.
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Luxus geht immer - gerade an Weihnachten
Nur ein paar Querstraßen vom Spielzeugladen entfernt ist das Geschäft von Edith Lücke. Die Weihnachtsdeko ist edel und schon am frühen Vormittag ist viel los.
Seit knapp 50 Jahren führt Lücke ihr Unternehmen. Sie verkauft luxuriöse Düfte und teure Kosmetik. Zu ihr kommen Kunden aus der ganzen Region, darunter viele Luxemburger.
Das Weihnachtsgeschäft hat bei ihr schon im Oktober angefangen, erzählt sie. Der Umsatz sei gut. "Wir spüren die Krise nicht so sehr, weil Luxus noch immer sehr gefragt ist. Gerade jetzt sagen viele Kunden, an Weihnachten gönne ich mir mal was."
Allerdings habe der Handel zu kämpfen. Das gilt auch über das gesamte Jahr gesehen. "Das heißt, wir müssen uns schon anstrengen, um das zu erreichen, was wir erreichen müssen, um alle Kosten zu decken", erklärt die Unternehmerin.
Auch sie setzt auf das letzte Wochenende vor Weihnachten. "Da ist immer nochmal richtig viel los."
Trierer Weihnachtsmarkt noch bis Sonntag
Richtig viel los ist am Wochenende wohl auch auf dem Trierer Weihnachtsmarkt. Das hoffen zumindest die vielen Händler mit ihren Ständen dort. Bisher hätten die meisten gute Geschäfte gemacht, sagte einer der Betreiber des Weihnachtsmarktes dem SWR. Auch, weil das Wetter mit wenig Regen mitgespielt hatte.
Am Sonntag wird dann Kasse gemacht. Dann schließt der Weihnachtsmarkt in Trier seine Pforten für dieses Jahr.
Starker Endspurt im Weihnachtsgeschäft
Auf einen umsatzstarken Endspurt in den kommenden Tagen hofft auch Michel Grand aus dem Spielzeugladen in der Nagelstraße in Trier. Das würde den schwachen Start etwas abfangen. "Damit wir am Ende ungefähr den gleichen Umsatz wie im letzten Jahr erzielen."
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Auch wenn viele Kunden in diesem Jahr sparsamer sein wollen, wird für die Kinder häufig doch mehr möglich gemacht. Darauf setzen Grand und die anderen Mitarbeiter im Spielzeugladen. "Wir sehen auf jeden Fall positiv in die Zukunft."