Spenden dringend benötigt

Krieg in der Ukraine spitzt sich zu: Was sagen die Hilfsorganisationen?

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Autor/in
Ludger Peters
Foto von Ludger Peters, Multimedia-Redakteur SWR Aktuell Rheinland-Pfalz

Diese Woche soll der nächste Hilfstransport aus Prüm in die Ukraine gehen. Der Lkw wird voll. Aber wer hilft beim Laden? Hilfsorganisationen suchen dringend Spenden und Helfer.

Markus Schlickat telefoniert dieser Tage immer wieder seine Handykontakte ab. Schreibt E-Mails und Nachrichten an Bekannte. Für kommenden Freitag braucht er dringend Helfer. Ein 40-Tonner soll mit Schulmöbeln für die Ukraine beladen werden.

Dank Helfern wie Markus Schlickat gibt es für Mischa und seine Familie aus der Ukraine in der Eifel einen Neuanfang. Er floh nach dem der Krieg mit Rußland begann.
Markus Schlickat (links) organisiert Hilfstransporte in die Ukraine. In der Eifel kümmert er sich auch um Wohnungen für Geflüchtete wie Mischa und seine Familie.

Am Anfang hatten wir hier 200 Helfer zur Hand. Aber das ist weniger geworden.

Schlickat erlebt seit einigen Monaten das, was viele andere Hilfsorganisationen auch berichten. "Wir haben hier so eine Stammcrew von 10-15 Leuten. Zu Beginn des Krieges hatte ich schnell mal 200 Helfer zur Hand." Gleichzeitig sei die Moral bei den Menschen in der Ukraine am Boden. Die großflächigen Bombardements der letzten Wochen seien zermürbend gewesen, sagt der Helfer.

Eifel/Mosel/Hunsrück

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Das SWR Studio Trier ist jetzt auch auf dem Messenger-Dienst WhatsApp aktiv. Dort finden Sie regionale Nachrichten von Mosel und Saar, aus der Eifel, Hunsrück und Hochwald.

Die ausrangierten Schulmöbel aus einem Prümer Gymnasium sollen in Luftschutzbunkern eingesetzt werden. So könnten die Schüler auch bei Angriffen weiter unterrichtet werden, erklärt Schlickat.

Trotz steigender Not: Hilfe für Ukraine sinkt

Auch Matthäus Wanzek aus Saarburg kennt das Problem. Er fährt regelmäßig Hilfstransporte fast bis an die Kriegsfront in der Ukraine. Nach bald drei Jahren Krieg mache sich eine Art Müdigkeit unter den Menschen breit, sagt Wanzek: "Entweder hört man in den Nachrichten aus der Ukraine jeden Tag dasselbe oder ein paar Tage gar nichts." Da sei bei vielen eine Art Abnutzung festzustellen.

Die Situation im Krieg zwischen der Ukraine und Russland spitzt sich zu. Was sagen die Hilfsorganisationen in der Region Trier.
Matthäus Wanacek von "Viele Hände für die Hoffnung e.V." mit einer ungewöhnlichen Spende für ein Kulturzentrum in Balaklia. Bei Angriffen wurden dort alle Instumente zerstört.

Außerdem bekomme sein Verein immer weniger Spenden, erzählt Wanzek. Für einen der letzten Transporte habe ein Unternehmen aus der Nähe von Trier kurzfristig einen fünfstelligen Betrag gespendet. Sonst wäre die Fahrt geplatzt.

Es ist schade, dass viele abschalten. Wir werden es nicht machen.

Matthäus Wanzek will im Januar wieder mit einem Transport in die Ukraine. Er und sein Team gehören zu den wenigen, die bis an Front fahren.

Matthäus Wanzek mit Helm und schusssicherer Weste im Sprinter
Matthäus muss bei seinem Einsatz in der Ukraine einen Helm und eine schusssichere Weste tragen. Bild in Detailansicht öffnen
Matthäus Wanzek verteilt Spenden unter Bedürftigen.
Matthäus und sein Verein „Viele Hände für die Hoffnung“ fahren von Dorf zu Dorf und verteilen unter anderem Hygieneprodukte. Bild in Detailansicht öffnen
Zerbombtes Hochhaus, davor zwei Menschen die sich aneinander stützen.
Das Leid der Menschen in den zerstörten Gebieten setzt dem Team zu. Bild in Detailansicht öffnen
Bedürftige Ukrainer formen mit ihren Händen aus Dankbarkeit ein Herz.
Die Dankbarkeit der Menschen gibt ihnen Kraft. Bild in Detailansicht öffnen

Wanzek weiß daher aus eigener Erfahrung wie die Lage im Land ist: "Es ist schade, dass viele abschalten, obwohl die Not jetzt noch größer ist. Wir werden nicht abschalten." Und doch braucht auch er Pausen nach den Einsätzen mitten im Kriegsgebiet.

Einsatz im Krieg in der Ukraine hinterlässt Spuren

Wenn er an Kriegsfont in der Ukraine arbeite, fokussiere er sich voll auf seine Arbeit. Auch wenn er die Raketeneinschläge in der Nähe höre. "Man kann nicht ständig in Angst leben," sagt der Helfer. Zurück in Deutschland müsse er sich dann erst mal ein paar Tage akklimatisieren.

Man wird schon komisch, wenn man immer im Kriegsmodus ist.

Nach mehreren Tagen im Kriegsgebiet sei die Rückkehr nach Deutschland meist schwierig, sagt Wanzek: "Man wird schon komisch, wenn man im Kriegsmodus ist. Vor allem wenn man nach Hause kommt. Und hier wird über ein Heizungsgesetz diskutiert oder ob Karneval stattfinden kann." Er müsse sich dann anstrengen, um auch wieder die normalen Dinge des Lebens machen zu können.

Helfer für Ukraine gesucht

Auch wenn nicht mehr so viele Menschen mithelfen: Markus Schlickat und Matthäus Wanzek wollen dran bleiben und Menschen überzeugen mitzumachen.

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