In zwei großen Industriehallen am Trierer Hafen ist mächtig etwas los. Mehr als ein Dutzend Handwerker des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) in Trier schweißen, schrauben und lackieren unter Hochdruck am neuen Schleusentor für Müden.
Neues Schleusentor kommt Ende Januar Schleuse Müden: Notschleusungen der Schiffe abgeschlossen
Mit der belgischen "Tunica" ist das letzte Schiff an der kaputten Schleuse Müden notgeschleust worden. Jetzt können die Vorbereitungen für die Instandsetzung beginnen.
Nach dem Schiffsunfall Anfang Dezember war der Druck groß. Für das Millionen-Projekt haben die Mitarbeiter alles stehen und liegen lassen.
14. Januar - Frist für Abtransport steht
"Unser Ziel war es, das Tor in kürzester Zeit fertig zu stellen. Meine Mitarbeiter haben freiwillig Überstunden gemacht und auf Urlaub verzichtet", erzählt Bauhofsleiter Thomas Heinze. Der Zeitplan ist eng.
Am 14. Januar soll das 12 Meter hohe, 14 Meter breite und 80 Tonnen schwere Stahltor bereits verladefertig sein. Zwei Monate weniger Zeit als sonst. Viel Stress für die Mitarbeiter.
Bau des neuen Schleusentors: "Wir können uns beweisen"
Für viele Beschäftigte des WSA in Trier ist der Zeitdruck aber auch eine extra Schippe Motivation, etwa für Feinwerkmechaniker Kilian Reiter: "Es ist eine Aufgabe, da kann man sich daran beweisen. Man möchte abliefern."
Der 20-Jährige arbeitet im Moment an einer Stahlhalterung. Nur wenige Zentimeter groß, aber enorm wichtig für das neue Schleusentor. Damit werden elektrische Kabel am Schleusentor befestigt, um es später per Knopfdruck auf und zu gehen zu lassen.
Besondere Aufmerksamkeit nach Schiffsunfall in Müden
Das ist eigentlich ein normaler Berufsalltag für Reiter. Der Schiffsunfall bei Müden hat plötzlich großes Interesse an seinem Job bei Familie und Freunden geweckt. "Gerade jetzt über Weihnachten war es oft ein Gesprächsthema".
Auch seinem Arbeitskollegen Adrian Gliedner geht es so. Er ist verwundert. "Für mich ist es eigentlich nichts Besonderes. Ich mache meine Arbeit und fertig."
Schiffsverkehr bei Müden ab Februar wieder normal?
Bald ist es aber für die Mitarbeiter des Trierer WSA geschafft. Am 14. Januar kann das Schleusentor per Schiff nach Müden gebracht werden.
Dort werden derzeit noch letzte Reparaturen durchgeführt. Wenn alles klappt, sollen Anfang Februar die Schiffe wieder normal über die Mosel fahren können.
WSA lagert "rohe" Schleusentore
Nach dem Schleusentor ist vor dem Schleusentor. Müsste an einer anderen Schleuse in Rheinland-Pfalz das Tor ersetzt werden, hätte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts in Trier unfertige Schleusentore vorrätig.
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"Wir lagern für jeden Typ eines Schleusentores jeweils einen Stahlrohling auf unserem Gelände, der dann entsprechend zusammengebaut werden muss", sagt Bauhofsleiter Thomas Heinze. Damit könne das WSA bei Bedarf rechtzeitig reagieren.