Die Gemeinde war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten und die Trinkwasserversorgung war unterbrochen. Mittlerweile hat sich die Lage aber wieder beruhigt.
Außerdem entstand nach Angaben der Verwaltung an einer Kläranlage ein Millionenschaden. Die Anlage sei vorerst stillgelegt worden.
In Kordel mussten am Mittwoch und Donnerstag wegen des Kyll-Hochwassers mehrere hundert Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht worden. Ein Kreis-Sprecher sagte, wegen überschwemmter Zufahrtswege sei der Ort mit 2.000 Einwohnern abgeschnitten. Nach Angaben des Kreises war auch die Bundeswehr im Einsatz, um Menschen zu retten. Unter anderem sei ein Altenheim geräumt worden.
Keine Hinweise auf vermisste Personen
Am Donnerstagvormittag hatte der Kreis Trier-Saarburg darüber informiert, dass drei Personen auf der Sauer treiben. Im Laufe des Tages habe es dann aber keine Hinweise mehr darauf gegeben, dass es Vermisste gebe, so ein Sprecher des Kreises. Im Sauertal selbst wurden nach Angaben der Verwaltung zahlreiche Gebäude beschädigt.
Lage in Trier-Ehrang ein Tag nach dem Hochwasser stabil
Das Wasser im Trierer Stadtteil Ehrang ist deutlich zurückgegangen. Dennoch sind laut den Einsatzkräften vor Ort noch einige Straßen überflutet.
HIlfe für Hochwasser-Opfer Verbandsgemeinde Trier-Land beginnt mit Spendenauszahlung
Auf dem Spendenkonto der Verbandsgemeinde Trier-Land sind nach Angaben des Verbandsgemeinderats knapp 1,2 Millionen Euro eingegangen. Diese sollen jetzt an die Opfer der Flutkatastrophe verteilt werden.
Nach Angaben des Krankenhauses wird das Gebäude am Freitag begutachtet. Derzeit sei aber noch unklar, wie es weitergehe, auch weil das Ausmaß des Schadens noch nicht absehbar sei.
In der Nacht sind nach Angaben der Stadt noch mehrere Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert worden. Zudem seien 60 Tiere aus den Häusern geholt worden. Jetzt würden Viele Anwohner in ihre Wohnungen zurück wollen. Das ist nach Angaben der Stadt aber noch nicht möglich, da die Häuser einsturzgefährdet sein könnten. Die Gebäude müssten erst untersucht werden.
130 Menschen seien derzeit in der Mäusecker Halle in Ehrang untergebracht und würden dort auch psychologisch betreut. Der Trierer Stadtteil Ehrang ist durch das Hochwasser zudem immer noch ohne Strom. Wie die Berufsfeuerwehr mitteilte, werden die Stadtwerke im Laufe des Tages entscheiden, wann die Stromzufuhr wieder möglich ist.
Im Laufe des Tages soll damit begonnen werden die Keller in Ehrang leer zu pumpen, heißt es von vor Ort. Das ginge allerdings nur dort, wo das Wasser bereits abgelaufen sei.
In Trier-Ehrang wurden am Donnerstag mindestens 2.000 Menschen in Sicherheit gebracht - auch das Krankenhaus wurde evakuiert. Nach Angaben eines Sprechers der Stadt Trier hat die Kyll am Donnerstagvormittag den Ort überflutet.
Vulkaneifelkreis und Eifelkreis Bitburg-Prüm schwer betroffen
In Waxweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind wegen des Hochwassers am Donnerstag sieben Menschen von einem Hausdach gerettet worden. Die Rettungskräfte konnten das Haus zuvor mit dem Boot nicht mehr erreichen. Die Menschen seien mit Hilfe eines Polizeihubschraubers aus Hessen gerettet worden, so der Sprecher.
Auch in dem kleinen Ort Brecht (Eifelkreis Bitburg-Prüm) kam es zu einer Rettungsaktion. Dort sei ein Haus eingebrochen, zwei Personen kletterten auf die Dachreste. Sie wurden ebenfalls von dem Polizeihubschrauber gerettet.
Zuvor Helfer von Autodach gerettet
In Messerich (Eifelkreis Bitburg-Prüm) in der Eifel seien zuvor bereits drei Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) aus den Fluten gerettet worden. Sie hatten auf dem Dach ihres Autos gewartet. Die drei THW-Helfer seien eigentlich auf dem Weg zu einem Rettungseinsatz gewesen, hätten sich dann aber im Wasser festgefahren. Mit einer Schwerlastdrohne seien sie mit Schwimmwesten versorgt worden. Ein Kettenbagger konnte laut eines Sprechers so weit herangefahren werden, dass die drei in die Baggerschaufel klettern und damit gerettet werden konnten - trotz der starken Strömung.
Auch in Ingendorf und Irrel (beides Eifelkreis Bitburg-Prüm) kam es zu schweren Überflutungen. Dort ist ein Auto im Hochwasser mitten auf der Straße versunken.
Hochwasser in RLP auch entlang der Mosel
Der Pegel Trier zeigte stellenweise mehr als 9 Meter an.
In der Stadt Zell (Kreis Cochem-Zell) lief am Donnerstagabend der Hochwasserschutz über. Die Hochwasserschutzmauer hält nach Angaben der Verbandsgemeindeverwaltung bis etwa 8,70 Meter. Der Pegel stieg aber weit über 9 Meter. Das Hochwassermeldezentrum prognostizierte zuvor, einen Pegel 9,45 Meter. Die Anwohner der Zeller Innenstadt hatten nach Angaben des Stadtbürgermeisters daraufhin ihre Keller geräumt.
In Bernkastel-Kues (Kreis Bernkastel-Wittlich) wurde wegen drohenden Hochwassers an der Mosel eine Veranstaltungsfläche mit Bühne und Umzäunungen abgebaut. In den Moselauen im Stadtteil Kues hätten normalerweise am Wochenende die Picknickkonzerte stattgefunden. Diese sind jetzt abgesagt. Nach Angaben der Stadt Bernkastel-Kues können Besucher sich das Eintrittsgeld zu 100 Prozent beim zuständigen Ticketbetreiber erstatten lassen.
Auch in Kröv (Kreis Bernkastel-Wittlich) wurde vorsichtshalber alles geräumt. So wurde auch ein Bootsanleger für kleine Privatboote entfernt.
In Reil (Kreis Bernkastel-Wittlich) haben die Gastronomen ihre Terrassen abgebaut. Sitzbänke sind schon geräumt. Auch der gemeindeeigene Wohnmobilstellplatz wurde geräumt. Wer stehen bleibt, tut das auf eigene Gefahr, sagte die Bürgermeisterin.
Hochwassergefahr an der Prüm Campingplätze in der Eifel geräumt
In Waxweiler und Oberweis im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind am Mittwochmorgen zwei Campingplätze geräumt worden. Wegen des anhaltenden Regens droht dort derzeit die Prüm über die Ufer zu laufen.
In Wolf (Kreis Bernkastel-Wittlich) an der Mosel haben am Mittwochmorgen die Dauercamper abgebaut. Die Betreiber des Campingplatzes helfen bei denjenigen, die das selbst nicht können.
Ab diesen Mosel-Pegelständen wird es gefährlich
Pegelstand (Trier) | Lage | |
3,50 Meter | Es gilt Normallage. | |
6 Meter | Die Hochwassermeldezentrum in Mainz wird besetzt. | |
6,70 Meter | Die Mosel tritt in Kröv (Kreis Bernkastel-Wittlich) übers Ufer. | |
6,80 Meter | Die Mosel tritt in Erden (Kreis Bernkastel-Wittlich) übers Ufer. Der Campingplatz ist überschwemmt. | |
6,95 Meter | Schifffahrt auf der Mosel wird eingestellt. | |
7 Meter | In Lieser (Kreis Bernkastel-Wittlich) wird der Hochwasserschutz aufgebaut. Der Schutz kann laut der Gemeinde das Wasser bis zu einem Pegel von 11 Meter abhalten. In Zeltingen (Kreis Bernkastel-Wittlich) tritt die Mosel übers Ufer. | |
7,20 Meter | In Reil (Kreis Bernkastel-Wittlich) laufen erste Keller voll. Die Moselstraße in der Gemeinde ist überflutet. Ein Hochwasserschutz gibt es laut der Gemeinde nicht, weil dieser zu teuer wäre. | |
7,35 Meter (Pegel Wasserbillig) | In Wasserbillig (Luxemburg) läuft das Wasser in die Gemeinde. Bereits ab einem Pegel von 3,30 Meter wird der Fährbetrieb nach Oberbillig eingestellt. | |
8 Meter | In Kesten (Kreis Bernkastel-Wittlich) werden die Hochwassertore geschlossen. Dann werden Spundwände eingezogen, die das Wasser bis zu 10,30 Meter abhalten können. | |
8,70 Meter | In Zell (Kreis Cochem-Zell) wird die Hochwassermauer überflutet und die Altstadt läuft zu. | |
9 Meter (Pegel Zeltingen) | In Ürzig (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist das Unterdorf überflutet. Bereits ab 8 Meter sind die Bundesstraße (B53 und eine Tankstelle betroffen. | |
10 Meter | In der Stadt Trier gilt Katastrophensituation. | |
10,30 Meter (Pegel Zeltingen) | In Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) wird die Altstadt überschwemmt. | |
10,20 Meter | Erste Straßen in Trier-Zewen werden überschwemmt. | |
10,33 Meter | Dritthöchstes Hochwasser am 23. Januar 1995 | |
10,56 Meter | Zweithöchstes Hochwasser am 28. Mai 1983 | |
10,60 Meter | Erste Überschwemmungen im Ehranger Hafen in Trier. | |
10,80 Meter | Erste Straßen in Trier-Pfalzel betroffen. Der Ortskern ist bis zu einem Pegel von 11,80 Meter geschützt. | |
11,20 Meter | Erste Straßen in Trier-Euren betroffen. | |
11,28 Meter | Jahrhunderthochwasser am 21. Dezember 1993 | |
11,40 Meter | Der Verteilerkreis Trier-Nord (A602) wird überflutet. | |
11,50 Meter | In Trier-Nord tritt die Mosel übers Ufer. | |
11,70 Meter | Der Ortskern von Trier-Quint läuft zu, auch Trier-Mitte/Gartenfeld betroffen. | |
11,80 Meter | Der Stadtteil Trier-Süd läuft zu. |