Die Benachrichtigungen der Kita kommen manchmal sehr kurzfristig, sagt eine Mutter, deren Tochter eine Kita der Katholischen Kita gGmbH besucht. Hin und wieder erfahre sie per Mail , dass die Kita am nächsten Tag früher schließt. Oder dass es nur einen Notbetrieb gebe. Manchmal hänge auch einfach nur ein Schild an der Tür, mit dem Datum des nächsten Tages, darunter lapidar "15:00 Uhr". Sie sei froh, dass ihre Eltern dann einspringen könnten.
Personalmangel regional unterschiedlich
Die Katholische Kita gGmbH spricht von einem echten Problem. Sie betreibt 151 Kitas in der Region Trier und ist damit einer der größten Träger dort. Erzieherinnen und Erzieher fehlten zwar überall in der Region Trier - aber besonders in den Einrichtungen rund um die Gemeinden Konz und Saarburg.
Berufspendler auf lange Kita-Öffnungszeiten angewiesen
Konrad Berg, einer der Geschäftsführer der Katholischen Kita gGmbH sagt, dort sei es immer schon schwieriger gewesen, freie Stellen neu zu besetzen. Viele Erzieherinnen und Erzieher seien nach Luxemburg abgewandert, weil sie dort besser bezahlt würden.
Aber ausgerechnet im Raum Konz und Saarburg seien viele Eltern auf möglichst lange Öffnungszeiten angewiesen. Denn wer nach Luxemburg zur Arbeit pendele, brauche meist auch längere Betreuungzeiten für seine Kinder.
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Zu wenige Erzieherinnen und Erzieher
Freie Stellen könnten oft nicht besetzt werden, weil es einfach nicht genug Erzieherinnen und Erzieher gebe. Und wenn Erzieher wegen Krankheit ausfielen, würden meist keine Vertreterinnen gefunden. Somit sehe die Kita gGmbH keine andere Möglichkeit, als die Öffnungszeiten zu verkürzen. Rund um Konz sei nahezu jede der zehn Einrichtungen davon betroffen.
Mit den Jahren seien die Öffnungszeiten auf zehn Stunden ausgeweitet worden. Mittlerweile aber sei man zu neun Stunden zurückgekehrt. Mancher Kindergarten könne sogar nur noch sieben Stunden Betreuung anbieten. Das sei manchmal - je nach Krankenstand - auch sehr kurzfristig der Fall. Er sieht die Not der Eltern und bedauere deren Belastung sehr, sagt Berg. Nur ändern könne er daran im Moment nichts.
Problem: Viele Kita-Mitarbeitende gehen bald in den Ruhestand
In der gesamten Region Trier geht die Katholische Kita gGmbH davon aus, dass wegen Fachkräftemangel und Krankheitsausfall derzeit etwa 150 Vollzeitstellen nicht besetzt sind. Und es würden immer mehr. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Erzieherinnen in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.
Falsche Berechnungen des Bedarfs
Das Problem: Der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern sei vor Jahren nicht richtig vorhergesagt worden. Beispielsweise sei nicht damit gerechnet worden, dass Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bekommen. Oder dass Kinder heutzutage früher in die Kita gehen. Gleichzeitig würden Frauen eher in ihren Beruf zurückkehren als noch vor einigen Jahren. Daher seien nicht genügend Erzieherinnen und Erzieher ausgebildet worden.
Keine Lösung des Personalproblems in Sicht
Berg geht davon aus, dass sich das Problem in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Denn die Ausbildung neuer Erzieherinnen und Erzieher benötigt Zeit. Zudem müssten mehr Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden. Auch die Ausbildung für Erzieherinnen muss attraktiver werden. Das alles zusammen sei ein langer Weg, sagt Berg.
Rat an die Eltern
Berg rät Eltern, sich darauf einzustellen, dass der Bedarf an Betreuung nicht mehr so gedeckt werden könne, wie gewünscht. Die Öffnungszeiten der Kitas würden wahrscheinlich immer wieder verkürzt werden. Er empfiehlt Eltern, mit Arbeitgebern offen zu besprechen, wie sie mit den neuen Öffnungszeiten umgehen können. Vielleicht seien Arbeitgeber auch bereit, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Aber klar ist auch: Für die Eltern bleibt das eine Herausforderung.