Thilo Schwarz leitet das rheinland-pfälzische Familienunternehmen Schwarz Fensterbau aus Holzappel im Rhein-Lahn-Kreis. "Ich bin der Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Ur, Urahne von Christoffel Schwarz", erzählt der 53-Jährige stolz. Seit 1624 bestehe die ehemalige Glaserei schon.
Er mag seinen Job - die Arbeit mit dem Material, der Kundschaft und den Architekten gefalle ihm. Den Betrieb habe er freiwillig übernommen, sagt Thilo Schwarz. Sein Vater Reimund habe dagegen bei seiner Übernahme keine Wahl gehabt. "Das ist in der Nachkriegszeit gewesen, da war man aufeinander angewiesen", erklärt Thilo Schwarz.
Wie eine Familie
Das Familienunternehmen Schwarz Fensterbau fertigt Fenster und Türen aus Holz und Holzalu-Elementen mit den dazugehörigen Glasarbeiten an und übernimmt die Montage. Die Stärke des Unternehmens: der Zusammenhalt über Generationen, meint Thilo Schwarz.
19 Angestellte umfasse ihr Betrieb. "Wir verstehen uns schon so ein bisschen auch als eine ganz große Familie. Wir haben ja viele Mitarbeiter, die hier bei uns in der Lehre waren und seit fast fünfzig Jahren durchgängig hier bei uns im Betrieb sind", erzählt Schwarz.
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Vorteil Familienunternehmen
Vor allem wegen der kurzen Entscheidungswege schätzt er es, ein Familienunternehmen zu leiten. Außerdem habe man immer den Vater, mit dem man über alles reden könne.
Auch Aldi ist Familienunternehmen
Da der Begriff Familienunternehmen nicht statistisch erfasst wird, ist die Datenlage schwierig. Laut der Stiftung Familienunternehmen ist der Anteil der familienkontrollierten Unternehmen in Rheinland-Pfalz mit 93 Prozent geringfügig höher als in Baden-Württemberg mit 92 Prozent.
Wer das Wort Familienunternehmen hört, denkt wahrscheinlich an einen Dorfbäcker, an eine Schreinerei oder an ein Unternehmen wie das von Thilo Schwarz und seiner Familie. Dabei ist etwa Aldi auch ein Familienunternehmen.
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Arbeit hat sich verändert
Am Wochenende feiert das Unternehmen sein 400-jähriges Jubiläum. Thilo Schwarz beschreibt, wie sich die Arbeit seiner Familie über Jahrzehnte verändert hat: "Mein Vorfahre Christoffel Schwarz hat 1624 angefangen, Glaserarbeiten durchzuführen. Er ist dann, wie auch mein Urgroßvater noch, mit einem Gestell auf dem Rücken durch die umliegenden Orte gezogen. Auf dem Gestell waren Glasscheiben drauf und er hat dann die Reparaturen ausgeführt und neue Fenster angefertigt."
Früher habe man einen hohen Handarbeitsteil gehabt, heute habe man dagegen für fast alles Maschinen.
Tochter als Nachfolgerin?
Wer ihm einmal nachfolgt, sei noch unklar, meint er schmunzelnd. "Ich habe eine kleine Tochter, die ist aber jetzt erst sieben und in der Schule. Deswegen können wir da noch nicht sagen, wie es wirklich weitergeht", so der Geschäftsführer.
Seine Tochter solle sich, so wie er, frei entscheiden können: "Ich zeige ihr das Leben in der Firma. Wenn sie sich dafür entscheidet, freue ich mich. Wenn sie sich dagegen entscheidet, kann ich auch damit leben."