Nächstes Jahr wird Heizen für viele Verbraucher in Rheinland-Pfalz wohl teurer. Ein Grund sind die steigenden CO2-Preise für Gas und Öl, die die meisten Energieversorger wohl an die Verbraucher weitergeben werden. Die Heizkosten für Gas erhöhen sich 2025 außerdem, weil die Netzentgelte steigen.
Gas: Kosten steigen um 25 Prozent
Das Vergleichsportal Verivox kommt in seiner Datenauswertung auf ein Preis-Plus von durchschnittlich 25 Prozent. Damit würde die Gasrechnung für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im nächsten Jahr um 116 Euro höher ausfallen.
Die meisten Heizungen laufen mit Gas oder Öl
Die steigenden Kosten dürften viele Verbraucher in Rheinland-Pfalz betreffen, die mit fossilen Brennstoffen heizen: Rund 50 Prozent der Gebäude werden nach Daten aus dem aktuellen Zensus mit Gas beheizt, rund 30 Prozent mit Öl. In der Bevölkerungszählung wurde 2022 für jedes Wohngebäude abgefragt, mit welchem Energieträger hauptsächlich geheizt wird.
Pellet- und Holzheizungen auf Platz drei
In Rheinland-Pfalz sorgt in rund fünf Prozent der Gebäuden eine Pellet- oder Holzheizung für Wärme. Sie sind besonders in ländlichen und waldreichen Regionen beliebt. Gerade in kleinen Orten ohne Gasleitungen bieten Pelletheizungen eine Alternative. Der Rest teilt sich überwiegend auf Wärmepumpen, Elektroheizungen und Fernwärme auf.
Heizungswechsel von Gebäude abhängig
Für Verbraucher kann es sich lohnen, nach Alternativen zur Gas- oder Ölheizung zu schauen, sagt Katha Jansen, SWR-Fachjournalistin für Energiethemen. Das gelte besonders, wenn die aktuelle Heizung älter ist und das Gebäude nicht so gut gedämmt ist. Wer sowieso eine Photovoltaikanlage plant, kann sie unter Umständen gut mit einer Wärmepumpe kombinieren.
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Fernwärme ist Teil der kommunalen Wärmeplanung
Wo künftig Fernwärmenetze entstehen könnten, sollten Verbraucher allerdings noch abwarten, rät Katha Jansen. Mit der sogenannten kommunalen Wärmeplanung legen die Kommunen fest, ob und wo Fernwärme ausgebaut wird. Je nach Größe der Kommune soll die Wärmeplanung spätestens Mitte 2028 fertig sein, für größere Städte schon 2026.
Experte: Laufende Heizkosten oft unterbewertet
Ein Problem: Viele Verbraucher achten vor allem auf die Anschaffungskosten, sagt Hans Weinreuther von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. "Grundsätzlich neigen die Verbraucher dazu, die Investitionskosten, die ja zu Beginn auf einen Schlag anfallen, deutlich höher zu bewerten als die laufenden Betriebskosten." Das führe dann zur Zurückhaltung bei den Wärmepumpen.