Absatz von Wärmepumpen stagniert

Schlechter Ruf ohne Grund? Energieberater rät zur Wärmepumpe

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Hannah Radgen
Hannah Radgen

Der Absatz von Wärmepumpen ist 2024 in Baden-Württemberg stark eingebrochen. Ein Energieberater aus Graben-Neudorf weiß, warum sie sich trotzdem oft lohnt.

Zu hohe Anschaffungskosten und der Mythos, dass eine Wärmepumpe nur mit einer Fußbodenheizung funktioniert: Energieberater Peter Geißler aus Graben-Neudorf kennt die Sorgen, die die Leute in der Region Karlsruhe umtreiben. Er weiß aber auch, dass sich die Wärmepumpe in den meisten Fällen lohnt. Und obwohl die Wärmepumpe als klimaneutrale Heizungsart der Zukunft gilt, ist der Absatz bundesweit stagniert.

Armin Gabler möchte sein Elternhaus umbauen und vermieten. Statt der alten Ölheizung, denkt er über eine Wärmepumpe nach:

Wärmepumpe lohnt sich auch für Altbauten

Besonders Besitzer älterer Häuser, die an einen Heizungstausch denken, sind verunsichert. Das spürt auch der Energieberater. Für Neubauten oder neuere Gebäude mit Fußbodenheizung lohnen sich Wärmepumpen eigentlich immer, weiß Geißler. Aber auch bei den meisten Altbauten von Ein- bis Zweifamilienhäusern sei eine Wärmepumpe in den meisten Fällen rentabel. Denn Wärmepumpen erzeugen mit einer Kilowattstunde Strom drei bis vier Kilowattstunden Wärme und somit mehr Energie, als sie verbrauchen. Sie seien im Vergleich zur Gas- oder Ölheizung eine besonders energieeffiziente und eine klimaschonende Art zu heizen.

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Wärmepumpen gelten als entscheidend für die Wärmewende. Trotzdem sind viele Verbraucher skeptisch. Dabei kann sich eine Wärmepumpe zum Heizen häufig lohnen und gefördert werden.

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Das Haus von Armin Gabler stammt aus den 70er-Jahren. Hier rät der Energieberater zu einer Sanierung, bevor die Wärmepumpe einzieht. Damit die Wärme nicht gleich wieder verloren geht, sei es besonders wichtig, auf das Dach, die Gummidichtungen an den Fenstern und die Isolierung zu achten.

Wenn man bedenkt, dass Gas und Öl immer teuerer werden, dann denkt man natürlich über eine Wärmepumpe nach.

Ein Hausbesitzer in Karlsruhe überlegt, ob sich der Einbau einer Wärmepumpe lohnt.

Wärmepumpe und Energieberater werden gefördert

Eine Energieberatung wird durch den Bund gefördert und die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät dazu. Der Energieberater kann die Heizlast der Immobilie berechnen. Auch die Gemeinde Graben-Neudorf unterstützt Hausbesitzer wie Armin Gabler dabei, eine solche Beratung zu bekommen. Aber auch sonst wird der Einbau einer Wärmepumpe bezuschusst - bis zu einer Obergrenze von 70 Prozent.

In den meisten Fällen lohnt sich eine Wärmepumpe tatsächlich.

Die Grundförderung von 30 Prozent der Anschaffungskosten gibt es für alle. Zusätzliche Prozente können Hausbesitzer für den Austausch einer alten fossilen Heizung bekommen. In Armin Gablers Fall sammeln sich so 55 Prozent an. Die Summe, zu der es einen Zuschuss gibt, ist aber auf 30.000 Euro gedeckelt. Was wie gefördert wird, kann in der Förderübersicht des BAFA eingesehen werden.

Unbeliebte Wärmepumpe - nicht unbedingt in Baden-Württemberg

Die Wärmepumpe hat einen Imageschaden erlitten, aber auch viele Mythen um sie halten sich hartnäckig. Nach einem Verkaufsrekord im Jahr 2023 und 2024 ist der Absatz von Wärmepumpen um mehr als die Hälfte eingebrochen.

Energieberater Peter Geißler merkt auch, dass die Menschen im Landkreis Karlsruhe im Jahr 2024 weniger Interesse am Einbau einer Wärmepumpe haben. Dabei hat Baden-Württemberg unter allen Bundesländern den zweithöchsten Anteil an Menschen, die sich eine Wärmepump haben einbauen lassen. Besonders viele gibt es zum Beispiel in den Landkreisen Biberach (9,4 Prozent) und Calw (7,8 Prozent). Armin Gabler konnte der Energieberater überzeugen: Er will sich jetzt eine Wärmepumpe einbauen lassen.

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