Vorerst wird aber noch um ein Ende im Tarifstreit gerungen: Vertreter der Arbeitgeber und der Gewerkschaft ver.di kamen am Freitagnachmittag zu einer neuen Verhandlungsrunde zusammen. Der genaue Ort ist unbekannt, auch über den Stand der Gespräche verlautete nichts. Beobachter gehen davon aus, dass die Verhandlungen am Wochenende andauern könnten.
Urabstimmung mit deutlicher Mehrheit für Streik
In einer Urabstimmung hatten am Donnerstag knapp 86 Prozent der Gewerkschafts-Mitglieder für einen unbefristeten Streik gestimmt und das bisherige Post-Angebot abgelehnt. Vorerst kommt es aber trotzdem noch nicht sofort zu unbefristeten längeren Streiks.
Damit komme man der Forderung der Post nach, sagte die ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis: "Die Arbeitgeber sind gut beraten, dieses Votum sehr ernst zu nehmen." Die Gewerkschaft erwartet, dass die Post bei ihrem Angebot noch einmal nachlegt.
Ver.di fordert 15 Prozent mehr Geld für die Briefträger, Paketboten und anderen Beschäftigten im Konzernbereich Post & Paket Deutschland. Das Management lehnt das als wirtschaftlich nicht machbar ab und bietet deutlich weniger.
Bereits Anfang des Jahres Warnstreiks - auch in RLP
Im Januar und Februar hatte es bereits zeitlich befristete Warnstreiks gegeben - auch in Rheinland-Pfalz. Zahlreiche Briefkästen blieben leer, viele Sendungen verspäteten sich deswegen. In einem unbefristeten Streik müssten viele Verbraucherinnen und Verbraucher vermutlich noch länger auf Briefe und Pakete warten.
FAQ zum Streik bei Deutscher Post Was ein unbefristeter Poststreik für Kunden bedeuten könnte
In einer Urabstimmung haben ver.di-Mitglieder für einen unbefristeten Streik bei der Deutschen Post gestimmt. Bevor es dazu kommt, wird aber nochmal verhandelt.
Arbeitskampf im Jahr 2015 dauerte mehrere Wochen
Größere und dauerhafte Arbeitskämpfe sind eine Seltenheit bei der Deutschen Post. Es wäre der zweite unbefristete Streik seit acht Jahren. 2015 dauerte so ein Arbeitskampf vier Wochen, zuvor hatte es mehrere Monate lang immer wieder Warnstreiks gegeben. Damals sorgten Ausgründungen von Paket-Tochterfirmen mit einer schlechteren Bezahlung für Unmut.