Vorfälle bei Veranstaltung zum Gaza-Krieg

Uni Mainz distanziert sich von angeblichen antisemitischen Äußerungen

Stand

Bei einer Veranstaltung an der Uni Mainz zum Gaza-Krieg sollen antisemitische und israelkritische Äußerungen gefallen sein. Daraus zieht die Hochschule jetzt Konsequenzen.

Nach Angaben des Uni-Präsidiums geht es um Bemerkungen, die bei der Veranstaltung "Gründe und Folgen des Krieges in Gaza" am 1. Februar gemacht worden sein sollen. Organisiert worden war die Veranstaltung von der Linken Liste und dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS). Nach Darstellung des Jüdischen Studierendenverbands Hinenu relativierte der Redner bei der Veranstaltung unter anderem den Holocaust und warf Israel einen gezielten Genozid am palästinensischen Volk vor. Der Verband forderte die Hochschule auf, das Gesagte öffentlich zu verurteilen.

Uni Mainz untersagt Linker Liste weitere Veranstaltungen

Das Uni-Präsidium erklärte daraufhin, dass man die Vorkommnisse aufarbeite. Bis auf Weiteres werde man keine Veranstaltungen von Linker Liste und SDS mehr genehmigen. Dies gelte auch für die Nutzung von Räumen. "Extremistische und radikale Bestrebungen, antisemitische oder gegen andere Religionsgemeinschaften gerichtete Bestrebungen, ausländerfeindliche und homophobe oder gegen Minderheiten gerichtete Ideologien finden an der JGU keinen Platz", heißt es in der Stellungnahme. 

Deutschland

Interview mit Historiker Jensen zum Krieg in Nahost Kritik an Israel: Wo beginnt Antisemitismus?

Seit dem Krieg in Nahost zeigt sich in der Öffentlichkeit ein unverhohlener Judenhass: Israelische Flaggen werden verbrannt, Synagogen beschmiert. Auch bei uns, in Rheinland-Pfalz. Aber wo fängt Antisemitismus eigentlich an? Ein Gespräch mit dem Historiker Uffa Jensen.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Graffiti-Vorfall an der Uni Trier

Der jüdische Studentenverband wies auch auf einen Vorfall an der Uni Trier hin. Dort sei in der Nacht vom 9. auf den 10. Januar ein Graffiti mit der Aufschrift "Stoppt den Genozid in Gaza" angebracht worden. Inzwischen sei der Schriftzug überdeckt worden. Dazu teilte der Sprecher der Uni mit: "Sticker, Graffiti oder Schmierereien mit antisemitischen Inhalten werden an der Universität Trier entfernt, sobald sie gemeldet werden." Die Hochschule wende sich mit Nachdruck gegen jede Form von Antisemitismus und Judenhass und spreche sich ausdrücklich gegen jede Form religiöser Intoleranz und Rassismus aus. 

Ministerium: Kein breites Antisemitismus-Problem an Hochschulen

Trotz dieser beiden Vorfälle sieht das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium kein breites Antisemitismus-Problem an den Hochschulen im Land. Das habe erst kürzlich eine Umfrage ergeben, erklärte das Ministerium am Freitag. Die Vorfälle in Mainz und Trier würden von den Hochschulleitungen jedoch sehr genau beobachtet und entsprechende Maßnahmen ergriffen. "Die Landesregierung Rheinland-Pfalz setzt sich überall dafür ein, dass alle Menschen ihren Glauben frei ausüben können", betonte eine Ministeriumssprecherin. "Dazu gehört auch der entschiedene Kampf gegen Antisemitismus, in jeder Form und wo auch immer er auftritt."

Mehr zu Judentum, Israel und Antisemitismus

Nach Hamas-Angriff auf Israel Antisemitismus nimmt zu - auch in Rheinland-Pfalz

Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel gibt es viel Solidarität mit Israel - aber auch Stimmen des Hasses gegen das Land werden laut.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP

RLP

Beschluss des Landtags An Schulen in RLP soll mehr gegen zunehmenden Antisemitismus getan werden

Der rheinland-pfälzische Landtag hat beschlossen, dass an Schulen im Land mehr gegen Antisemitismus getan werden soll. Den Antrag hatten SPD, Grüne, FDP, CDU und Freie Wähler gemeinsam eingebracht. Die AfD enthielt sich.

Guten Morgen RLP SWR1 Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz

"Hinenu" will Identität fördern Jüdischer Studierendenverband für RLP und Saarland gegründet

Ein Verein für jüdische Religion und Kultur - dafür steht "Hinenu", ein neu gegründeter jüdischer Studierendenverband für Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Rheinland-Pfalz

Interview mit Student aus RLP nach dem Terrorangriff der Hamas Wie ein jüdischer Student die Lage der Juden in Deutschland nach dem Angriff auf Israel sieht

Was bedeuten die Terrorattacken der Hamas auf Israel für deutsche Jüdinnen und Juden? Und wo ist die deutsche Gesellschaft in der Pflicht? Ein Interview mit David Rosenberg.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP

Rheinland-Pfalz

Schweigeminute für Opfer der Hamas Ministerpräsidentin Dreyer: "Ich versichere unsere Solidarität mit Israel"

Mit einer Schweigeminute hat der rheinland-pfälzische Landtag der Opfer des Angriffs der Hamas auf Israel gedacht. Redner aller Fraktionen erklärten ihre Solidarität mit Israel.

SWR Aktuell Rheinland-Pfalz SWR RP

Rheinland-Pfalz

Klimabewegung Fridays For Future in der Kritik Rheinland-Pfälzer steckt hinter antisemitischen FFF-Postings

Israelfeindliche Postings der internationalen Sektion von Fridays For Future sorgen für Aufsehen. Dahinter steckt nur eine Handvoll Aktivisten - besonders auffällig: ein Rheinland-Pfälzer.

Stand
Autor/in
SWR