Etwa 8.000 ABC Schützen gibt es in der Region Rheinhessen/Nahe. Für sie beginnt jetzt ein neuer Lebensabschnitt.
Am Montag sind alle anderen wieder früh aufgestanden. Die meisten Kinder aus der Region Rheinhessen/Nahe besuchen im neuen Schuljahr ein Gymnasium oder eine Integrierte Gesamtschule (IGS). An diesen beiden Schulformen fangen heute etwa 5.000 Kinder neu an, davon 1.700 Kinder an einem Gymnasium in der Stadt Mainz.
Insgesamt werden ab diesem Schuljahr knapp 37.000 Kinder und Jugendliche in der Region ein Gymnasium oder eine IGS besuchen.
Knapp 14.000 Kinder gehen auf eine Real- oder Fachoberschule
Für knapp 2.000 Fünftklässlerinnen und Fünftklässler aus der Region beginnt am Montag ihre Zeit an einer Realschule plus oder an einer Fachoberschule. Das teilte die zuständige Aufsichtsbehörde dem SWR mit. Somit gibt es jetzt etwa 13.700 Schülerinnen und Schüler an Real- und Fachoberschulen.
Neues Gymnasium Mainz-Mombach startet auf dem Lerchenberg
Eine ganz neue Schule geht in Mainz an den Start: das Gymnasium in Mainz-Mombach. Allerdings startet der Unterricht wegen Verzögerungen und Problemen beim Bau für die vier 5. Klassen erstmal an einem Ersatzstandort. So müssen die 111 Schülerinnen und Schüler des neuen Gymnasiums Mainz-Mombach vorerst zum neun Kilometer entfernten Lerchenberg fahren.
Das Gymnasium startet mit einem ganz neuen Lernkonzept. Nach Angaben des Schulleiters, Ulf Neumann-Welkenbach, steht dabei das individuelle Lernen und der realistische Bezug zur Alltagswelt im Vordergrund. Man wolle weg vom klassischen Frontalunterricht.
Wie macht man Schule ohne Schule?
Bereits im vergangenen Jahr war eine neue IGS entstanden: die "IGS am Europakreisel", die allerdings nicht wie geplant am Europakreisel gebaut wurde, sondern in der Mainzer Oberstadt. Über beide neuen Schulen sei er nun sehr froh, sagt Schuldezernent Eckart Lensch (SPD). "Die IGS am Europakreisel läuft gut und das Gymnasium Mainz-Mombach wird auch gut laufen", ist Lensch überzeugt.
Arbeitsgemeinschaft Schulelternbeiräte kritisiert Lehrkräftemangel
Markus Sänger, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Schulelternbeiräte an weiterführenden Schulen in Mainz und Umgebung, blickt eher skeptisch auf den Schulstart. Er mache sich Sorgen, dass sich die Situation des Lehrkräftemangels weiter verschärfe. Und das auf Kosten der Schülerinnen und Schüler. Immer mehr Stunden fielen aus oder würden durch Lehrkräfte vertreten, die aus einem ganz anderen Fachbereich kämen. Vergangene Woche hätten ihm zwei Schülervertreter berichtet, dass sie bereits wüssten, welche Stunden im kommenden Schuljahr ausfielen, noch bevor sie ihren Stundenplan bekommen hätten.
Für Markus Sänger eine alarmierende Entwicklung. Zwar ließe sich das Problem der fehlenden Lehrkräfte nicht von heute auf morgen lösen, dennoch könne es so auf längerfristige Sicht nicht weitergehen, sagte er. Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Klaus-Peter Hammer, teilt diese Sorge im Interview mit SWR Aktuell:
Einschulung der ABC-Schützen am Dienstag
Insgesamt starten heute etwa 78.500 Schüler und Schülerinnen in der Region Rheinhessen/Nahe in das neue Schuljahr. Am Dienstag werden dann die ABC-Schützen eingeschult. Somit verzeichnet die Region ab Dienstag laut Aufsichtsbehörde knapp 86.500 Schulkinder.