Der Streik der privaten Busunternehmen führt heute auch in Worms zu Behinderungen im öffentlichen Nahverkehr.

Schüler und Pendler betroffen

Gewerkschaft ist zufrieden mit Busstreik in Rheinhessen

Stand
Autor/in
Christiane Spohn
Christiane Spohn ist Reporterin im SWR Studio Mainz
Karin Pezold

Nach den Bahnmitarbeitern haben am Montag die Fahrer der privaten Busunternehmen gestreikt. Sie brachten den Busverkehr in weiten Teilen der Region Rheinhessen/Nahe zum Erliegen.

Laut der Gewerkschaft ver.di beteiligten sich landesweit von insgesamt 4.000 Fahrern der privaten Busunternehmen 2.200 Fahrer an dem Warnstreik. Ver.di ist daher sehr zufrieden.

Die Gewerkschaft hatte seit 3 Uhr am Montag zu dem Warnstreik bei den privaten Busanbietern aufgerufen. Der Ausstand dauerte bis zum Ende der Schicht. Am Dienstag sollte der Busverkehr wieder normal laufen. Die privaten Unternehmen bedienen den regionalen Busverkehr, so dass es in der Region Rheinhessen/Nahe zu vielen Ausfällen kam.

Busverkehr Kreis Alzey-Worms fällt komplett aus

Im Kreis Alzey-Worms fielen alle Fahrten der DB Regio Bus Mitte aus. Daher fuhren keine Busse im gesamten Kreis. Das private Busunternehmen bedient hier etwa 30 Linien.

Gleiches galt für das Stadtgebiet Worms. Auch hier fuhr kein Bus der DB Regio Bus Mitte. Die Stadt Worms bat um Verständnis bei den Fahrgästen.

Im Landkreis Mainz-Bingen Schulbusverkehr stark betroffen

Im Landkreis Mainz-Bingen und Bad Kreuznach streikten vor allem die Subdienstleister der Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN). Laut der KRN fielen nur zehn Prozent des gesamten Busverkehrs aus. "Damit sind die Auswirkungen auf den Busverkehr deutlich geringer als befürchtet", sagte KRN Geschäftsführer Uwe Hiltmann. Das habe auch daran gelegen, dass nur die Hälfte aller Fahrten von den privaten Unternehmen angeboten würden.

Allerdings sind diese privaten Dienstleister vor allem im Schulbusverkehr unterwegs, daher fielen laut dem Nahe Nahverkehrsverbund GmbH (RNN) vor allem Schulbusse aus.

Der regionale Elternsprecher für Rheinhessen und die Pfalz, Ishak Kurt, sagte dem SWR, er findet es nicht gut, dass jetzt nach dem Bahnstreik die Busse bestreikt wurden.

"Ich finde es bedauerlich, dass nach dem Bahnstreik auch noch die Omnibusfahrer streiken. Das trifft auch Schulkinder und ihre Eltern.

Sonderregelung für Schüler, die nicht in die Schule kommen können

Nach Angaben des Bildungsministeriums gab es wieder eine Sonderregelung für Schülerinnen und Schüler, die wegen des Streiks nicht zur Schule kommen konnten. In diesem Fall konnten die Eltern der Schule melden, dass ihre Kinder zuhause bleiben. Der Unterricht wurde trotz allem aber regulär angeboten.

In der Stadt Bingen kam es ebenfalls zu Busausfällen, teilt der Kreis mit. Da auch hier private Busunternehmen eingesetzt sind.

In der Stadt Bad Kreuznach gab es laut der Stadtverwaltung kaum Ausfälle im Busverkehr. Hier bedient die KRN rund 90 Prozent der Buslinien selbst.

Auch in Mainz fallen Buslinien aus

Weil in Mainz neben den städtischen Bussen auch Busse der DB Regio Bus Mitte fahren, schätzt die Mainzer Mobilität, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Busfahrten im Stadtgebiet ausgefallen sind.

Ver.di will 500 Euro mehr Lohn

In den Tarifverhandlungen für die rund 4.000 Beschäftigten des privaten Busgewerbes in Rheinland-Pfalz hatten die Arbeitgeber am 18. Dezember 2023 ein neues Angebot vorgelegt. Das bezeichnete der Verhandlungsführer von ver.di, Marko Bärschneider, als "unterirdisch" und eine reine "Provokation". Die Gewerkschaft kündigte daraufhin Streiks für Januar an.

Ver.di verlangt 500 Euro mehr Lohn oder Gehalt sowie eine Einmalzahlung von 3.000 Euro, "um den inflationsbedingten Verlust der letzten Jahre zu kompensieren".

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