Richtfest des neuen Gebäudes für die Krebsforschung von BioNTech

Richtfest in Mainz

BioNTech stärkt Standort Mainz: Neues Gebäude für Krebs-Forschung

Stand
AUTOR/IN
Gesa Walch
Bild von Gesa Walch, Studio Mainz

Es ist ein Bekenntnis von BioNTech zur rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt: Das Pharmaunternehmen baut ein Gebäude mit 25.000 Quadratmetern Fläche, in dem an Krebstherapien geforscht werden soll.

"K2" heißt das neue Forschungsgebäude, weil es am einstigen Standort des Kasernengebäudes 2 der ehemaligen GFZ-Kaserne in Mainz steht. Insgesamt 350 Arbeitsplätze sollen dort geschaffen werden, vor allem in Laboren und einige im Büro.

Vor vier Jahren bereits hatten die Planungen für das neue Gebäude begonnen, seit eineinhalb Jahren wird gebaut.

BioNTech eng mit Mainz verbunden

"Das heutige Richtfest ist ein weiterer Meilenstein für unsere Standortentwicklung", sagte Dr. Sierk Poetting, Chief Operating Officer von BioNTech am Mittwoch beim Richtfest. Seit der Gründung von BioNTech sei man eng mit der Stadt Mainz verbunden und werde hier verwurzelt bleiben.

"Wir danken der Stadt, unserer Nachbarschaft sowie allen, die an der Weiterentwicklung unseres Mainzer Standorts beteiligt sind, für ihre Unterstützung."

Sorge wegen Partnerschaft mit Großbritannien

Dabei hatte BioNTech Anfang des Jahres für Unmut unter deutschen Politikern gesorgt, als das Unternehmen "eine strategische Partnerschaft mit der Regierung des Vereinigten Königreichs" ankündigte. BioNTech-Chef Ugur Sahin sagte dazu, er könne in Großbritannien klinische Studien an Patienten für personalisierte mRNA-Krebsimmuntherapien und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten schneller umsetzen. Die Politik befürchtete, dass der Forschungsstandort Deutschland nicht mehr gestärkt werde.

Mainz

Mainzer Impfstoffentwickler BioNTech treibt Krebsforschung in London voran

Das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech will in Großbritannien ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen. Bis 2030 sollen bis zu 10.000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten mRNA-Krebsimmuntherapien behandelt werden.

Aktuell um 12 SWR1 Rheinland-Pfalz

Oberbürgermeister Haase will Mainz attraktiver machen

Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) teilt diese Befürchtungen aber nicht. Er habe in vielen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass Mainz der Hauptstandort sei. "BioNTech und Mainz gehören zusammen", sagte er am Mittwoch beim Richtfest. Aber: "Dass ein Konzern wie BioNTech, der quartalsweise Milliardenumsätze macht, sich international aufstellt, das ist doch ganz klar", so Haase. Gleichzeitig müsse man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pharmakonzerns als Stadt auch etwas bieten, um sie zu halten. Besonders erwähnte er eine gute Kinderbetreuung und internationale Schulen.

Über die Hälfte der BioNTech-Mitarbeitenden in Mainz

Dass Mainz weiterhin einen hohen Stellenwert für BioNTech hat, zeigt sich auch an den Zahlen. Weltweit hat das Pharmaunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 4.500 Mitarbeitende. Über die Hälfte arbeiten in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Erst vor zwei Jahren hat BioNTech sein neues Innovation Hub in Mainz-Hechtsheim bezogen, wo die Mitarbeitenden an neuen Wirkstoffen forschen und sie entwickeln.

Produktionsstätte für Krebsmedikamente

Im Bau befindet sich außerdem noch laut BioNTech eine der weltweit ersten Produktionsstätten für mRNA-basierte Krebsmedikamente im kommerziellen Maßstab. Hier sollen mehr als 10.000 Dosen individualisierte Krebsimmuntherapien jährlich hergestellt werden können. Ende 2024 soll das Gebäude fertig sein.

Außerdem ist geplant, dass die BioNTech-Verwaltung in die Mainzer Innenstadt zieht. Bis Ende des Jahres sollen 1.200 Büroarbeitsplätze auf der angemieteten Bürofläche des ehemaligen LBBW-Gebäudes entstehen.

Mehr zu BioNTech

Rottweil

Klage auf Schadensersatz in Rottweil Corona-Impfschaden? Keine Einigung in Rottweiler Prozess gegen BioNTech

In der bundesweit ersten mündlichen Verhandlung gegen Impfstoffhersteller BioNTech in Rottweil gab es am ersten Verhandlungstag keine Einigung. Der Kläger fordert Schadensersatz.

SWR Aktuell Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz SWR Aktuell

Impfstoff als Hoffnungsträger Wie mRNA auch bei der Heilung von Krebs helfen könnte

Durch die Corona-Pandemie haben die mRNA-Impfstoffe den Durchbruch geschafft. Doch ganz neu ist der Ansatz nicht. Die mRNA-Technik kommt eigentlich aus der Krebsforschung.

Mainz

Fokus auf Krebstherapie Impfstoffhersteller BioNTech - Umsatz bricht wie erwartet ein

Bei dem Mainzer Biotechunternehmens BioNTech sind zu Beginn des Jahres Umsatz und Gewinn deutlich zurückgegangen. Der Grund: eine geringere Nachfrage nach Covid-19-Impfstoff.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz