Pläne der Stadt für Fußballstadion vom Tisch

Aus für Solarpark in Südweststadion in Ludwigshafen

Stand
Autor/in
Pauline Sachs
Sara Pipaud
Birgit Baltes
Foto für Autorenseite

Es lohnt sich nicht, im Südweststadion in Ludwigshafen einen Solarpark zu errichten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Technischen Werke Ludwigshafen (TWL).

Die Pläne der Stadtverwaltung, die Stehplatzränge in ihrem Fußballstadion für Photovoltaikanlagen zu nutzen, sind vom Tisch. Denn die TWL kommen zu dem Schluss: Der Boden dieser Ränge ist nicht stabil genug, um die Anlagen zu tragen. Und es lohne sich auch nicht, den Boden umzubauen und zu sanieren, weil die Kosten einfach zu hoch seien, so die Stadtverwaltung auf SWR-Anfrage.

Andere Flächen im Südweststadion könnten aus Sicherheitsgründen nicht mit Solarpanelen bedeckt werden. Die einzige Fläche, die für den Solarpark infrage komme, sei das Spielfeld. Das werde aber weiterhin für Fußballspiele gebraucht, heißt es aus der Verwaltung.

Solarpark-Pläne kamen von der SPD in Ludwigshafen

Die SPD-Fraktion im Stadtrat hatte im vergangenen Jahr den Vorschlag eingebracht, in dem Stadion aus den 1950er Jahren Solarmodule aufzustellen. Genutzt werden sollten die von Unkraut überwucherten Seitentribünen, die wegen Baufälligkeit ohnehin dauerhaft gesperrt sind. Durch ihre Schräglage seien die Tribünen besonders gut für Solaranlagen geeignet, sagte damals der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Schneider und sprach von einer "Win-Win-Situation".

Die Stadt würde mit erneuerbarer Energie versorgt und könnte Einnahmen für ihren Haushalt erzielen. Gleichzeitig würde "das äußere Erscheinungsbild des Stadions deutlich verbessert" und sichergestellt, dass die Sportanlage nutzbar bleibt.

Im November 2023 hatte sich der Bau- und Grundstücksausschuss einstimmig dafür ausgesprochen, untersuchen zu lassen, wie gut sich die Pläne umsetzen lassen. Daraufhin beauftragte die Stadtverwaltung die Technischen Werke mit der Prüfung.

Südweststadion in desolatem Zustand

Das Südweststadion wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs im November 1950 wiedereröffnet – damals mit mehr als 40.000 Plätzen. Bis Ende der 80er-Jahre wurden hier die Erstligaspiele des SV Waldhof Mannheim ausgetragen. Bei Open-Air-Konzerten traten hier neben Michael Jackson und Metallica auch Bruce Springsteen, Iron Maiden und Peter Maffay auf.

Jule Neigel und Peter Maffay
Jule Neigel aus Ludwigshafen und Peter Maffay spielten 1998 gemeinsam im Südweststadion. Damit waren sie bei Weitem nicht die einzigen Superstars, die in Ludwigshafen aufgetreten sind. Bild in Detailansicht öffnen
Bruce Springsteen im Südweststadion in Ludwigshafen zusammen mit Steven von Zandt (r) von der E-Street Band über die Bühne, im Hintergrund Drummer Max Weinberg
2003 kam der "Boss" Bruce Springsteen ins Südweststadion. Bild in Detailansicht öffnen
Bruce Dickinson, Sänger der Heavy Metal-Band Iron Maiden
Noch 2007 war das Stadion rappelvoll. Die britische Heavy-Metal Band Iron Maiden hat Ludwigshafen gerockt. Bild in Detailansicht öffnen
Bassist der US-Rockband Metallica, Rob Trujillo, steht am Dienstag (08.06.2004) bei einem Konzert mit seiner Gitarre auf der Bühne im Ludwigshafener Südweststadion
Bei heißen 32 Grad hat die amerikanische Band Metallica 2004 das Südweststadion gefüllt. Bild in Detailansicht öffnen
Fans jubeln beim Konzert der US-Rockband Metallica im Ludwigshafener Südweststadion
Die Metal-Fans haben trotz der Hitze das Südweststadion gerockt. Bild in Detailansicht öffnen

Heute fasst das Traditionsstadion noch rund 6.000 Plätze. Es wird zwar noch für Fußball-Oberligaspiele genutzt, ist aber in einem schlechten Zustand. "Zuschauer drücken immer wieder ihr Beschämen über den verwahrlosten Zustand der Stehränge sowie der Gegengerade ab" hieß es in dem SPD-Antrag. Das Stadion habe eine so negative Außenwirkung, dass Sportverbände keine Finalspiele dort austragen wollten.

7,5 Millionen Euro Fördergeld für Solarenergie in Ludwigshafen

Die Stadtverwaltung plant nun, 22 andere Flächen wie etwa Schul- und Kitadächer für Solarenergie zu nutzen und dort bis 2026 Pghotovoltaikanlagen zu errichten. Dafür hat Ludwigshafen nach eigenen Angaben 7,5 Millionen Euro Fördergelder erhalten.

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