In welchen Dimensionen sich das Thema Fett-Diebstahl bewegt, zeigt schon der Fund, den die Polizei am Pfingstwochenende in Speyer gemacht hat: 180 Altfett-Behälter wurden auf einem Parkplatz abgeladen, alle nahezu leer. Beim SWR haben sich danach gleich zwei Unternehmen gemeldet, die auf den Polizeifotos Behälter aus ihrem Bestand erkannt haben: Die Firma Foodback im südpfälzischen Germersheim und die Firma Gastrofett in Weilerbach im Kreis Kaiserslautern.
Beide Unternehmen berichten, sie würden seit Monaten immer wieder Opfer von Altfett-Diebstählen. Beinahe täglich würden gefüllte Tonnen bei ihren Kunden, in der Regel Gastronomiebetriebe in der Region, verschwinden.
Anfahren – einladen - wegfahren
Videos einer Überwachungskamera eines Gastronomiebetriebs in Trier zeigen nun offenbar, wie dreist die Täter mitunter vorgehen.
Beide Recyclingunternehmen sind mit den Maschen der Täter inzwischen bestens vetraut. Die Diebe kämen mit Transportern mit ausländischen Kennzeichen und gäben sich als Mitarbeiter seiner Firma aus, berichtet etwa Guido Klein, der Geschäftsführer von Gastrofett in Weilerbach. Laut Stefan Henning von Foodback in Germersheim ist es auch schon vorgekommen, dass die Täter sich zur Tarnung extra Warnwesten angefertigt haben mit Aufschriften wie "Fett" oder "Fett-Entsorgung".
Darum lohnt sich der Handel mit Altfett
Altfett gilt als wertvoller Rohstoff in der Biodieselproduktion und wird deswegen für die Diebe zum lohnenden Geschäft: In die großen Behälter passen laut Stefan Henning etwa 180 Liter Fett. Den Gegenwert, die Tonne eingerechnet, schätzt er auf über 200 Euro.