Sommer, Sonne, Alkohol

DLRG warnt vor Gefahren beim Baden

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Autor/in
Nicoletta Prevete

Schon wieder sind zwei Menschen beim Schwimmen ertrunken. Die Rettungsschwimmer des DLRG appellieren: Sich nicht überschätzen und keinen Alkohol trinken!

Laut DLRG sind in der bisherigen Badesaison deutschlandweit mehr als 250 Menschen ertrunken. In Speyer verunglückte am Wochenende ein 40 Jahre alter Mann im Binsfeldsee. Michael Tiesler, Geschäftsführer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Speyer warnt: "Sobald die Wochenenden sommerlich warm werden, wird gefeiert - auch am See. Und dann steigt die Gefahr der Badeunfälle."

Ungefähr die Hälfte aller Badeunfälle sei auf Alkohol zurückzuführen. schätzt der Experte. Bei den anderen 50 Prozent handle es sich meist um Menschen, die nicht oder nicht genügend gut schwimmen könnten.

Ein Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beobachtet bei Wallhausen (Baden-Württemberg) am Strandbad Schwimmer im Bodensee.
Ein Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beobachtet bei Wallhausen (Baden-Württemberg) am Strandbad Schwimmer im Bodensee.

Am Montagnachmittag eine neue Meldung über einen Badetoten. Ein 19-Jähriger aus Mainz starb im Pfarrwiesensee bei Gimbsheim (Kreis Alzey-Worms). Und in der Ostsee vor Usedom ertrank eine 63-jährige Frau aus Rheinland-Pfalz. Sie hatte die Strömung des Meeres unterschätzt und konnte nicht rechtzeitig aus dem Wasser gerettet werden.

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80 Prozent der Verunglückten sind Männer

Der häufigste Fehler sei die Selbstüberschätzung. "80 Prozent der Menschen, die beim Baden verunglückten, sind Männer", sagt Tiesler. Meist würden diese ihre Schwimmfähigkeiten gnadenlos überschätzen.

So kam es in Bremen beispielsweise zu einem tragischen Unfall. Zwei junge Männer haben eine Wette abgeschlossen, wer schneller die Weser durchqueren kann. Die Strömung riss sie mit, einer von ihnen starb. "Da spielt wohl zu viel falsch verstandene Männlichkeit eine Rolle", so Tiesler vom DLRG Speyer. Oft werde die Entfernung, die man vom Ufer weg ist, unterschätzt und man schaffe es nicht mehr zurück. Viele würden auch Alkohol trinken und dann ins kalte Wasser springen.

Schwimmen und Alkohol - eine tödliche Gefahr

"Alkohol weitet die Blutgefäße, man entspannt und wird auch übermütig." Der Sprung ins kalte Wasser verenge die Gefäße - und das sei das Gefährliche: "Es kommt zu einer Kreislaufschwäche im Wasser. Der Mensch sinkt unter Wasser und versucht sogar unter Wasser zu atmen - eine tödliche Reaktion", klärt der DLRG-Geschäftsführer auf.

Ob am Wochenende beim Badeunfall im Speyerer Binsfeldsee auch Alkohol im Spiel war, bleibt abzuwarten. Laut Michael Tiesler ist das die wahrscheinlichste Unfallursache.

Die DLRG verzeichnet deutlich mehr Badetote in Rheinland-Pfalz. iWie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaf (DLRG) mitteilt, sind die meisten Menschen in Flüssen ertrunken.
Die DLRG verzeichnet deutlich mehr Badetote in Rheinland-Pfalz. iWie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaf (DLRG) mitteilt, sind die meisten Menschen in Flüssen ertrunken.

Zehn Kilometer Uferlänge sind schwer kontrollierbar

Der Speyerer Binsfeldsee wurde am Wochenende von Rettungsschwimmern der DLRG überwacht. Mit zehn Kilometern Uferlänge sei dies für die Lebensretter aber keine einfache Aufgabe.

Die Kollegen seien mit dem Boot unterwegs und auch mit dem Fahrrad würden uneinsichtige, lauschige Uferplätzchen kontrolliert - und zwar bis 19 Uhr. "Aber wir können nicht überall sein", sagt Tiesler. Und um auch nach 19 Uhr den Binsfeldsee zu überwachen, dafür gäbe es einfach nicht genügend Personal.

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