In diesem Jahr gab es im Rhein in Rheinhessen weniger Badeunfälle - dennoch hatte die DLRG viele Einsätze.

Sommer, Sonne, Alkohol

DLRG warnt nach Badeunfall in Speyer vor den Gefahren des Schwimmen

Stand
Autor/in
Nicoletta Prevete

Nach einem tödlichen Badeunfall in Speyer warnen die Rettungsschwimmer des DLRG jetzt: Zu viel Ausgelassenheit und vor allem Alkoholkonsum können zu tödlichen Badeunfällen führen.

Laut DLRG sind deutschlandweit bislang mehr als 250 Menschen in der bisherigen Badesaison ertrunken. In Speyer war am Wochenende ein 40 Jahre alter Mann im Binsfeldsee ertrunken. Kurz vor der Hitzewelle warnt Michael Tiesler, Geschäftsführer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Speyer: "Sobald die Wochenenden sommerlich warm werden, wird gefeiert - auch am See. Und dann steigt die Gefahr der Badeunfälle."

Ungefähr die Hälfte aller Badeunfälle sei auf Alkohol zurückzuführen. schätzt der Experte. Bei den anderen 50 Prozent handle es sich meist um Menschen, die nicht oder nicht genügend gut schwimmen könnten.

Ein Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beobachtet bei Wallhausen (Baden-Württemberg) am Strandbad Schwimmer im Bodensee.
Ein Rettungsschwimmer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) beobachtet bei Wallhausen (Baden-Württemberg) am Strandbad Schwimmer im Bodensee.

80 Prozent der Verunglückten sind Männer

Der häufigste Fehler sei die Selbstüberschätzung. "80 Prozent der Menschen, die beim Baden verunglückten, sind Männer", sagt Tiesler. Meist würden diese ihre Schwimmfähigkeiten gnadenlos überschätzen.

So kam es in Bremen beispielsweise zu einem tragischen Unfall. Zwei junge Männer haben eine Wette abgeschlossen, wer schneller die Weser durchqueren kann. Die Strömung riss sie mit, einer von ihnen starb. "Da spielt wohl zu viel falsch verstandene Männlichkeit eine Rolle", so Tiesler vom DLRG Speyer. Oft würde die Entfernung, die man vom Ufer weg ist, unterschätzt und man schaffe es nicht mehr zurück. Viele würden auch Alkohol trinken und dann ins kalte Wasser springen.

Schwimmen und Alkohol - eine tödliche Gefahr

"Alkohol weitet die Blutgefäße, man entspannt und wird auch übermütig." Der Sprung ins kalte Wasser verenge die Gefäße - und das sei das Gefährliche: "Es kommt zu einer Kreislaufschwäche im Wasser. Der Mensch sinkt unter Wasser und versucht sogar unter Wasser zu atmen - eine tödliche Reaktion", klärt der DLRG-Geschäftsführer auf.

Ob am Wochenende beim Badeunfall im Speyerer Binsfeldsee auch Alkohol im Spiel war, bleibt abzuwarten. Laut Michael Tiesler ist das die wahrscheinlichste Unfallursache.

Die DLRG verzeichnet deutlich mehr Badetote in Rheinland-Pfalz. iWie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaf (DLRG) mitteilt, sind die meisten Menschen in Flüssen ertrunken.
Die DLRG verzeichnet deutlich mehr Badetote in Rheinland-Pfalz. iWie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaf (DLRG) mitteilt, sind die meisten Menschen in Flüssen ertrunken.

Zehn Kilometer Uferlänge sind schwer kontrollierbar

Der Speyerer Binsfeldsee wurde am Wochenende von Rettungsschwimmern der DLRG überwacht. Mit zehn Kilometern Uferlänge sei dies für die Lebensretter aber keine einfache Aufgabe.

Die Kollegen seien mit dem Boot unterwegs und auch mit dem Fahrrad würden uneinsichtige, lauschige Uferplätzchen kontrolliert - und zwar bis 19 Uhr. "Aber wir können nicht überall sein", sagt Tiesler. Und um auch nach 19 Uhr den Binsfeldsee zu überwachen, dafür gäbe es einfach nicht genügend Personal.

Mehr Badeunfälle in der Region

Speyer

See nach Vermisstensuche wieder freigegeben Tödlicher Badeunfall am Speyerer Binsfeldsee: War Alkohol im Spiel?

Nach dem tödlichen Badeunfall am Speyerer Binsfeldsee ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft zur Todesursache eines 40-jährigen Mannes. Die Speyerer Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) vermutet, dass Alkohol im Spiel war.

SWR4 am Sonntag SWR4

Lampertheim

Rettungsschwimmer bergen 17-Jährigen vom Seegrund Lampertheim: Jugendlicher nach Badeunfall gestorben

In einem Badesee in Lampertheim (Kreis Bergstraße) war am Montagabend ein 17-Jähriger nach eine Badeunfall vom Grund des Sees gerettet worden. Der Jugendliche ist jetzt gestorben.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Jestetten

Gefährliche Strömung Vermisster Mann nach Schlauchbootunfall im Rhein tot aufgefunden

Im Rhein ist ein Mann bei einem Badeunfall gestorben. Er und seine Frau waren mit einem Schlauchboot in ein Stauwehr gespült worden.

SWR4 am Nachmittag SWR4

Stand
Autor/in
Nicoletta Prevete